Mannheim. Ich bin in einem Vorort von Boston groß geworden und habe es meiner Schwester zu verdanken, dass ich Tänzer geworden bin. Sie tanzte in ihrer Freizeit und dann wollte ich das auch ausprobieren und landete in einem Hip-Hop-Kurs für Jungen. Es fiel mir leicht, da ich schon ab meinem dritten Lebensjahr Turner war. Beim Hip-Hop sagten sie mir, ich hätte Potential für das Team und so besuchte ich auch Ballett- und Jazzkurse. Der Wechsel zum Tanz vollzog sich für mich also, als ich 11 Jahre alt war.
Shaun Ferren
- Shaun Ferren ist ein queerer Bewegungskünstler, der in Massachusetts aufgewachsen ist.
- Er hat einen BFA-Abschluss in zeitgenössischem Tanz am Boston Conservatory des Berklee College of Music erworben.
- Dort wurde Shaun in Ballett, Modern, Komposition, Improvisation und vielen anderen Methoden und Techniken ausgebildet.
- Neben der Schule hat Shaun an Programmen außerhalb der USA wie Dance Italia, Springboard Dans Montreal sowie einem Repertoirekurs am Tanztheater Wuppertal Pina Bausch teilgenommen.
Später interessierte mich die Tanzszene in Europa mehr als der Stil in den USA. Ein Sommerkurs mit Pina Bauschs Tanztheater hat meine Perspektive auf den Tanz völlig verändert. Das ist sicherlich ein wichtiger Grund, warum ich mich für Deutschland interessiert habe. Ein Mentor empfahl mir dann einige Ensembles in Deutschland, die für mich interessant sein könnten - darunter auch Mannheim. So habe ich mich hier beworben und bin extra für das Vortanzen noch mal nach Deutschland geflogen.
Es war das einzige Vortanzen, das ich hatte und ich erinnere mich gut an diesen Tag. Sehr herausfordernd, aber alle waren sehr offen und ich fühlte mich wohl. Es war ein „no brainer“, wie wir auf Englisch sagen, also eine Entscheidung, die einfach zu fällen war, hier vorzutanzen und dann das Angebot anzunehmen. Natürlich war und bin ich trotzdem wirklich sehr aufgeregt, nun hier zu sein. Alles ist anders als in den USA und schon deshalb interessant.
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