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Mannheim. Die ehemalige Hausautorin des Mannheimer Nationaltheaters, die Israelin Sivan Ben Yishai ist „Dramatikerin des Jahres“. Die Fachzeitschrift „theater heute“ veröffentlichte die neue Kritiker-Umfrage zu den subjektiven Höhepunkten der vergangenen Saison, an der sich 45 deutschsprachige Kritikerinnen und Kritiker beteiligen.
Ben Yishai kommt auf insgesamt elf Stimmen für ihr Stücke „Like Lovers do (Memoiren der Medusa)“ und „Wounds Are Forever (Selbstportrait als Nationaldichterin)“, das am Nationaltheater zunächst online uraufgeführt wurde, dann aber im Studio Werkhaus live zu sehen war. Es befasst sich in stark autobiografischen Bezügen mit der deutsch-israelischen Geschichte. Kurios ist die Wahl insofern, als die Rezensionen nach der Premiere weniger positiv ausfielen als nun die Umfrage.
Ausgezeichnetes Theatertreffen
Inszenierung des Jahres ist die Produktion „humanistää!“ des Wiener Volkstheaters (wir berichteten vom Berliner Theatertreffen). Die Inszenierung nach Texten von Ernst Jandl erhielt die meisten Stimmen in den Kategorien Regie (Claudia Bauer), Bühnenbild (Patricia Talacko) und Kostüme (Andreas Auerbach). Auch der Schauspieler des Jahres, Samouil Stoyanov, wurde für seine Rolle in der Produktion geehrt. Schauspielerin des Jahres ist Lina Beckmann, die als „Richard the Kid & the King“ in Karin Henkels Inszenierung, eine Koproduktion des Deutschen Schauspielhauses Hamburg mit den Salzburger Festspielen, die Jury beeindruckte.
Johannes Hegemann erhielt die meisten Stimmen in der Kategorie Nachwuchsschauspieler des Jahres für seine Rolle in Toshiki Okadas – ebenfalls beim Theatertreffen 2022 geladene – Inszenierung „Doughnuts“ (Thalia Theater Hamburg). Zum Theater des Jahres kürte eine Mehrheit von sechs Kritikern das Schauspielhaus Bochum unter der Leitung von Johan Simons.
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