Streetart

Stadt.Wand.Kunst: Neues Mural "Ein Fest" für Mannheim-Rheinau

Das Mannheimer Kunst-Duo Sourati stellt beim Rheinauer Stadtteilfest das Wandgemälde „Ein Fest“ vor - das erste Werk von „Right here, Rheinau!“. Unter dem Dach "Stadt.Wand.Kunst" sollen weitere Werke im Stadtteil entstehen

Von 
Martin Vögele
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Christina Laube und Mehrdad Zaeri auf der Rheinau vor „Ein Fest“. © Martin Vögele

Mannheim. Es mag da, wie das in der Kunst nun mal so ist, naturgemäß jedem und jeder etwas anders ergehen. Aber als wir erstmals leibhaftig vor diesem Bild stehen, das in ausladendem Format auf der Seitenwand der Rheinauer VR Bank in der Relaisstraße prangt, spüren wir, wie sich einem unwillkürlich die Miene aufhellt: Eine Frau und ein Mann sind hierauf in klaren, sanften Linien gemalt, die - die Beine stecken in kleinen, windschiefen Häuser-Kisten – ein Stück weit auseinander stehen und durch eine in den Händen gehaltene, Glühbirnen-gelb leuchtende Lichterkette miteinander verbunden sind. Und auch wenn dieses Wandgemälde, ein sogenanntes Mural ist es, eine poetisch-freundliche Ruhe ausstrahlt, hat man das zugleich Gefühl, dass darin erwartungsfrohe Bewegung steht. „Ein Fest“ ist darunter zu lesen.

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Mehrdad Zaeri und Christina Laube fühlen sich auf der Rheinau wohl

Geschaffen hat dieses Werk das renommierte Mannheimer Kunst-Duo Sourati, wohinter sich die Fotografin, Autorin und Zeichnerin Christina Laube sowie der Buchillustrator, Geschichtenerzähler und Bühnenkünstler Mehrdad Zaeri verbergen. Das Mural wird im Zuge der Eröffnung des Rheinauer Stadtteilfestes auf dem Marktplatz – kaum einen schwungvollen Pinselstrich weit entfernt vom Kunstort – der Öffentlichkeit vorgestellt. Den Ausgangsgedanken dahinter beschreibt Zaeri dabei folgendermaßen: Es wäre schön, ein Bild, ein Motiv zu haben, bei dem man sehe, wie zwei Leute, die nachbarschaftlich an einem Ort leben, „gemeinsam ein kleines Fest organisieren“. Das müsse nichts Riesiges sein, meint er im Bühnen-Gespräch mit Paul Wenzel vom Caritasverband Mannheim und Christiane Rudic vom Quartiermanagement Rheinau Mitte. „Es reicht schon, wenn man gemeinsam ein paar kleine Glühbirnen hält und wenn es leuchtet. Das ist im Grunde dieses Sich-Beistehen, Zusammenstehen“, führt er weiter aus. „Wir haben uns von Anfang an sehr wohlgefühlt“, sagt Christina Laube über den Arbeitsprozess im Stadtteil, „die Leute waren dort sehr offen.“

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Das Fassadengemälde bildet zugleich den künstlerischen Auftakt von „Right here, Rheinau!“, einem Projekt der Alten Feuerwache Mannheim gGmbH in Zusammenarbeit mit dem Caritas-Quartierbüro und den Quartiersmanagement Rheinau, das unter dem Dach von Stadt.Wand.Kunst realisiert wird. Dieses Mannheimer Open Urban Art Museum bringt seit mittlerweile mehr als zehn Jahren Street Art von internationalen wie nationalen Kunstschaffenden in den Stadtraum – über 50 der Fassadengemälde gibt es inzwischen, erläutert Sören Gerhold, Gründer und Kurator von Stadt.Wand.Kunst. „Ein Fest“ markiert das erste auf der Rheinau, aber dabei soll es, wie schon angedeutet, nicht bleiben: „Es werden dann irgendwann richtig viele Murals sein“, so Gerhold, die Sourati in dem Stadtteil – „mehr oder weniger“ – entlang der Relaisstraße gestalten. Man könne dann wie auf einem „kleinen Kunstpfad“ von einem zum anderen laufen. Bis zum Herbst 2025 soll das geschehen. Und: „Wir suchen noch Wände“, ermuntert der Kurator die Fest-Besuchenden, entsprechenden Kontakt mit Stadt.Wand.Kunst aufzunehmen.

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