Diskussion um Auftrittverbot

Stadt-Sprecherin: „Naidoo-Konzert nicht im Sinne Mannheims“

Von 
Jörg-Peter Klotz
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Nun stellt sich auch die Stadt gegen Xavier Naidoos Auftritt in der Mannheimer SAP Arena. © Manfred Rinderspacher

Mannheim. Nach Xavier Naidoos Videoveröffentlichungen am Wochenende hat sich auch die Stadt Mannheim erneut von ihm distanziert und gegen das Konzert am 9. Oktober 2021 in der SAP Arena gestellt: "Xavier Naidoo hat sich bereits länger positioniert als jemand, der sich gegen die Werte unseres Grundgesetzes stellt. Seit geraumer Zeit  leugnet er Corona und die Gefahren der Pandemie. Er ruft auf, Coronaregeln zu missachten.

Die Stadt Mannheim steht gegen solche Haltungen und Aufrufe und hat bereits vor Jahren jegliche Zusammenarbeit mit Xavier Naidoo eingestellt", sagte Sprecherin Monika Enzenbach laut SWR. Das geplante Konzert in der SAP Arena sei demzufolge  nicht im Sinne der Stadt. Allerdings: "Eine ordnungsrechtliche Handhabe dagegen gibt es  nicht. Die SAP Arena und vor allem der Veranstalter DeMi Promotion sollten prüfen, ob sie einem Künstler, der immer weiter ins Abseits driftet und nun mit Antisemiten und Rechtsextremisten Musik macht, eine Bühne bieten will, die er erwartbar nicht nur musikalisch nutzen wird", ergänzte Enzenbach am Mittwoch auf Anfrage.

SAP-Arena-Geschäftsführer Daniel Hopp hatte am Dienstag klar gestellt: „Eine Absage des Events kann nur durch den Veranstalter DeMi Promotion erfolgen – oder aber durch eine entsprechende behördliche Verfügung. Wir werden mit unserem Vertragspartner diesbezüglich noch einmal ins Gespräch gehen. Eine einseitige Absage durch die Betriebsgesellschaft ist rechtlich nicht möglich.“

Eine Absage durch die Behörden wäre nur durch Pandemielage zu begründen, bislang gibt es keine Straf- oder Ordnungsverfahren gegen Naidoo, die ein Verbot rechtfertigen würden. Somit wäre der Veranstalter bei einer einseitigen Absage voraussichtlich voll regresspflichtig – gegenüber Künstler und Kartenkäufern. Allerdings sind nach Informationen dieser Redaktion bislang nur rund 5000 Tickets für das aus Ladenburg verlegte Konzert verkauft – so wenig wie noch nie für einen Auftritt mit Naidoo-Beteiligung  in der SAP Arena.

Ressortleitung Stv. Kulturchef

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