Comedy - Geballte Ladung der besten Gags

Rüdiger Hoffmann im Capitol: Geballte Ladung der besten Gags

Von 
Tanja Capuana
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Bietet Fans ein Highlight nach dem anderen: Rüdiger Hoffmann. © Det Kempe

Sollte es einen Jungbrunnen geben: Rüdiger Hoffmann weiß wohl, wo er steht. Seine 57 Lenze sieht man dem Komiker mit dem trockenen Humor jedenfalls nicht an. Mit seinem „Best of“-Programm, das die Fans vorab mitbestimmen konnten, bestehend aus perfekt dosierten launigen Bühneneinlagen, zotigen Liedern wie „Hülsenfrüchte“ und unvorhersehbaren Pointen, glänzte der Paderborner am Mittwoch im Capitol.

Wenn er mit fast monotoner Stimme zur Begrüßung „Ja, hallo erstmal“ zum Besten gibt, ist das Eis schnell gebrochen. Die Menge hängt an seinen Lippen: Herzhaftes Lachen und tosender Beifall honorieren die humoristische Zeitreise. Mal schlüpft er in die Rolle des 57-jährigen Rechtsanwalts, den seine Eltern aus seinem Kinderzimmer werfen. Dann berichtet er von seinem Mitbewohner, mit dem er sich angeblich gut versteht, in dessen Leben er sich aber schamlos einmischt. Sprüche wie „Ich weiß nicht, ob sie’s wussten“ dürfen nicht fehlen. Es gibt ein Wiedersehen mit den ungezogenen Kindern Malte, Björn, Nele und Sören sowie ihren anti-autoritären Eltern. Im Chinarestaurant zerbricht er sich den Kopf, warum bei den „Acht Köstlichkeiten“ eine fehlt. Fast schon emotionslos plaudert er vom Pärchenurlaub in Dänemark. „Gegen Dänemark ist Holland Brasilien“, moniert er. Dann muss er mit seiner Bekannten, wie er seine Liebste nennt, das Ferienhaus mit Olaf und Birte teilen, sowie ihrem vierjährigen Sohn Niklas, „Hauptschulabbrecher in spe“, und dem flatulierenden Golden Retriever Attila.

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Veröffentlicht
Von
Daniela Hoffmann
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Nicht ganz jugendfrei

Amüsiert berichtet Hoffmann von seinem pubertierenden Sohn und dessen erwachender Sexualität. Auch von eigenen amourösen Abenteuern verschont der angeblich „verklemmte Ostwestfale“ sein Publikum nicht. So stimmt er Lieder mit nicht ganz jugendfreien Texten am Klavier an, um danach zu behaupten: „So was singe ich nicht.“ Denn er lege Wert auf ein hohes künstlerisches Niveau. Das I-Tüpfelchen ist eine Lesung aus seinem Familienratgeber - über Sex-Träume und deren Bedeutung, etwa Verkehr mit dem Ehepartner. „Keine Angst, das ist wirklich nur ein Traum.“

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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