Mannheim. Jeder Mensch ist eine Besonderheit: Sein Aussehen, seine Art, sich zu bewegen, seine Stimme – all diese Merkmale unterscheiden ihn von den anderen Menschen, und sein Fingerabdruck beweist es: Er ist einzigartig.
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Doch viele Mitmenschen neigen dazu, den anderen zu kategorisieren, zu klassifizieren – zunächst nach seinem Äußeren, ohne ihn wirklich zu kennen. Gedankenlos werden ihm Vorurteile entgegengebracht, schnell wird er mit vielen anderen oberflächlich Beurteilten in eine Schublade gesteckt. „Gehört das so?“ fragt die Companie M in ihrem Theaterstück, das im Felina-Areal alle Besucher ab acht Jahren zum Reflektieren über das Schubladendenken einlud.
Mit sphärischen Klängen
52 Holzblöcke symbolisieren die Schubladen, die sich beliebig verschieben, zu Gruppen auftürmen, zusammenrücken lassen. Gehört das so oder so, wohin mit den großen, „Wohin mit den kleinen Quadern?“ überlegen Nedjma Schreiner, Miriam Lemdjadi und Fatih Peker bei ihrem Baukastenspiel. Begleitet von wohltuenden sphärischen Klängen (Peter Hinz, Michele Ciccimarra), nahezu ohne Worte bewiesen sie, dass die vorurteilsbelasteten Schubladen beliebig austauschbar, stereotype Meinungen bedeutungslos sind.
„Ich so – du so“ zeigten sie an ihren ausgelassenen Tänzen ihr ganz eigenes Temperament, das niemand genauso imitieren kann. Ihre humanistische Botschaft verdeutlichten sie dabei auch in einem RAP. Alle Menschen haben die gleichen Gefühle, Krankheiten, Eigenarten und doch äußern sich diese bei jedem anders, lautet ihr unausgesprochenes Fazit.
Ohne Hemmungen ordnen die Drei die Zuschauer in Kategorien ein und fordern still auf: Lass dich nicht in eine Schublade stecken! Eine Theaterperformance unter der Regie von Guiseppina Tragni und Sarah Herr, die sagen will: Wir gehören zusammen, aber jeder ist einzigartig in seiner Art.
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