Monnem Xmas

Neue Playlist präsentiert Mannheimer Weihnachtssongs

Besinnlich, mitreißend, swingend: Diese Redaktion hat in Kooperation mit dem Kulturnetz Musik für die Adventszeit von Joy Fleming bis Loi zusammengestellt. Dazu gibt es einen mit 5000 Euro dotierten Song-Contest

Von 
Jörg-Peter Klotz
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Viele Stars der regionalen Musikszene sind in der Playlist Monnem Xmas zu hören. © Spotify/Dolch (Montage)

Mannheim. Ein paar Mal werden wir noch wach – dann sind die Single-Charts wieder von Weihnachts-Pop dominiert. Bis zu 75 Prozent der Top100 waren es 2022. Eine regionale Alternative zu den immergleichen Ohrwürmern von George Michael, Mariah Carey oder Michael Bublé bietet ab sofort die Spotify-Playlist Monnem Xmas. In Kooperation mit dem Kulturnetz Rhein-Neckar hat diese Redaktion fast zweieinhalb Stunden weihnachtliche Musik von Musikerinnen und Musikern aus der Region zwischen Pop, Reggae, Jazz und Klassik zusammengestellt. Zurzeit findet man die Playlist noch am einfachsten mit dem Suchwort Kulturnetz.

Mit Loi, Joy, Joana und Chako

Es geht zukunftsträchtig los mit dem Sia-Song „Snowman“, interpretiert  von Mannheims großer Pophoffnung Loi. Es folgen große Namen der Regional-Szene: Joy Fleming, Joana, Peter Seiler, Jochen Brauer, die Dörsam-Brüder oder Thomas Siffling. Produktionen von Olaf Schönborns Label Rodenstein Records liefern jazzige Töne, von der Mannheimer Bläserphilharmonie kommt Klassik.

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Chako Habekost und das Duo Susan Horn/Joe Völker haben ihre Beiträge eigens für Monnem Xmas auf Spotify gestellt. Ein Rückgrat sind die Arrangements von Mathias Grosch für die in Mannheim produzierten Weihnachtsalben der TV-Musik-Show „Sing meinen Song – das Tauschkonzert“ (SMS).

Hinweise auf weitere Songs sind willkommen

Die Überlegung, eine solche Playlist zusammenzustellen, geht auf eine Serie des „Mannheimer Morgen“ zurück. Zum 75. Jubiläum der Zeitung wurden 2021 75 Ideen für die Quadratestadt formuliert. Einer der Artikel trug den Titel: „Mannheim, wie wär’s mit . . . einem eigenen Weihnachtslied?“ Darin gab es auch einen kursorischen Überblick, was Künstlerinnen und Künstler aus der Region schon produziert haben. Was einige Leserinnen und Leser, aber auch Kreative anregte, auf weitere Produktionen hinzuweisen.

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Da manches davon nicht digitalisiert vorlag, entstand am Rande des von „Mannheimer Morgen“ und Kulturnetz Rhein-Neckar veranstalteten Pandemie-Streaming-Festivals KulturGut der Gedanke, Mannheimer Weihnachtslieder in einer Playlist verfügbar zu machen. Dazu gehört die Aufgabe, im Dschungel alter Verlagsrechte einen Weg zu finden, wie zum Beispiel die nie digital veröffentlichten Winterlieder von Joy Fleming auf Spotify zugänglich gemacht werden können. Das ist noch in Arbeit, aber auf gutem Weg.

5000 Euro Preisgeld für neue Weihnachtslieder aus der Region

Die Mäzenin, die schon die erfolgreichen Benefizkonzerte für die durch Lockdowns blockierte Kulturszene mit Spenden für die Produktionskosten im Schatzkistl ermöglicht hatte, ließ sich auch von diesem Projekt begeistern. Sie möchte ihr Motto „Let the Music play“ mit Leben erfüllt sehen und öffentlich nicht in Erscheinung treten.

So funktionieren die Playlist Monnem Xmas und der Song-Contest

  • Monnem Xmas – unter diesem Titel finden Sie auf Spotify ab sofort eine Playlist mit Weihnachtsliedern, die von Musikern aus der Region geschrieben oder eingespielt wurden. Mit Werbeunterbrechungen ist die Nutzung des Streaming-Dienstes kostenlos. Anfangs empfiehlt es sich, die Liste mit dem Stichwort Kulturnetz zu suchen.
  • Kuratiert wurde diese Playlist vom Kulturnetz Rhein-Neckar und dieser Redaktion. Sie umfasst stilistisch ein breites Spektrum von Pop, Rock, Soul, Reggae, Folk, Jazz und Soul bis Klassik. Zu hören sind unter anderem Joy Fleming, Joana, Chako Habekost, die Dörsam-Brüder, Peter Seiler, Jochen Brauer, Thomas Siffling und die „Sing meinen Song“-Band. Einige Lieder wurden eigens für Monnem Xmas digitalisiert und auf Spotify gestellt.
  • Zum Start umfasst die Playlist fast zweieinhalb Stunden Musik. Aber sie soll weiter wachsen: Musikerinnen und Musiker, natürlich auch Leserinnen oder Leser können Hinweise auf bereits produzierte Lieder oder Interpretationen an monnemXmas@kulturnetz.de mailen. Wenn die Musik inhaltlich und qualitativ ins Konzept passt, wird sie kurzfristig integriert. Einzige Bedingung: Die Musik muss schon auf Spotify eingestellt worden sein.
  • Damit die Playlist „Monnem Xmas“ auf Dauer dynamisch bleibt, gibt es zusätzlich einen mit 5000 Euro dotierten Songwriting-Wettbewerb. Bis 15. Oktober 2024 können Musikerinnen und Musiker aus der Metropolregion Rhein-Neckar neue selbstgeschriebene Weihnachtslieder einreichen.
  • Bewerbungen per Mail an: monnemXmas@kulturnetz.de. Sie müssen auf Spotify verfügbar gemacht werden. Die Besten werden von dieser Redaktion sowie dem Kulturnetz ausgewählt und in die Playlist Monnem Xmas integriert.
  • Anhand dieser Auswahl können unsere Nutzerinnen und Nutzer voraussichtlich ab November 2024 abstimmen, welche Lieder ihnen am Besten gefallen. 3000 Euro gibt es für Platz eins, 1500 für Platz zwei und 500 Euro für den dritten Rang.

So kann Monnem Xmas 2024 im Rahmen eines mit 5000 Euro dotierten Songwriting-Contests mit ganz neuen Eigenkompositionen erweitert werden. Gefragt sind Lieder, die thematisch in die Adventszeit passen, von Musikerinnen und Musikern mit Bezug zu Mannheim und der Region. Sie sollten bis November 2023 unveröffentlicht sein und müssen von ihren Urheberinnen und Urhebern selbst bis November 2024 auf Spotify veröffentlicht werden. Eingereicht werden können sie ab sofort unter monnemXmas@kulturnetz.de bis Mitte Oktober 2024. Die besten Songs werden von dieser Redaktion und dem Kulturnetz ausgewählt und für unsere Leserinnen und Leser zur Abstimmung vorgestellt.

„Last Christmas“-freie Zone?

Eigentlich war der Plan, Monnem Xmas als „Last Christmas“-freie Zone zu kuratieren. Schließlich ist George Michaels Weihnachts-Superhit in der Adventszeit ohnehin so dauerpräsent, dass der wohl erfolgreichste Christmas-Popsong enorm polarisiert. Da es eine hörenswerte Version der „Sing meinen Song“-Band mit dem Pfälzer Mark Forster gibt, möchten wir das basisdemokratisch entscheiden lassen. Auf den Social-Media-Portalen dieser Redaktion können Sie bis Mitte Dezember mitdiskutieren, ob der Ohrwurm aufgenommen werden soll.

Auch Xavier Naidoo vertreten

Apropos Polarisieren: Das trifft auch für den Mannheimer Sänger Xavier Naidoo zu. Nachdem er sich jahrelang staats- und demokratiefeindlich geäußert hat, wollen viele seine Musik nicht mehr hören. Aber sein Stellenwert ist nicht wegzudiskutieren, die Qualität seiner Stimme ohnehin nicht. Und die eindrucksvollen Arrangements für „SMS“ würden ohne Naidoo als Mit-Initiator der TV-Show kaum in Mannheim entstehen. Zudem ist Weihnachten die Zeit der Versöhnung, deshalb wurden nach einigen Diskussionen Naidoos Interpretation von Leonard Cohens „Hallelujah“ sowie „Ein neues Jahr“ aus den „SMS“-Weihnachtsausgaben aufgenommen.

Letzteres ist von Grosch und Popakademiker Jules Kalmbacher mitverfasst worden. Ein weiteres Beispiel, dass es kein Problem ist, neue Lieder zu schreiben, die in die Adventszeit passen – und dass es darin nicht nur um Schlittenfahrten, Glöckchengebimmel und Glückseligkeit unterm Christbaum gehen muss. Was natürlich alles willkommen ist, wenn es um den Song-Contest zur Erweiterung von Monnem Xmas geht.

Ressortleitung Stv. Kulturchef

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