Interview

Mannheims große Pop-Hoffnung Loi: "Ich will den Menschen etwas mitgeben“

Ein Karriere-Höhepunkt auf der Loreley. Der 21-Jährigen Loi steht im Vorprogramm von Sarah Connor.  Im Interview erklärt die Mannheimer Sängerin, warum sie gern Apache 207 treffen und in London leben würde

Von 
Jörg-Peter Klotz
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Junge Frau mit großer Stimme: Die Mannheimerin Leonie Greiner alias Loi erlebt am 9. Juni einen weiteren Meilenstein in ihrer hoffnungsvollen Karriere. © Shanti Joan Tan

Mannheim. Loi, Ihre Stimme ist so eindrucksvoll, dass ich Sie schon mal als potenzielle neue Joy Fleming bezeichnet habe. Und wir Sie unter den Mannheimer Pop-Hoffnungen für 2023 aufgelistet haben. Freut Sie so etwas – oder baut es womöglich zu viel Druck auf eine junge Künstlerin auf?

Loi: Eigentlich empfinde ich es eher als Kompliment. Manche vergleichen mich auch mit Adele. So etwas ist natürlich ein riesen-riesengroßes Kompliment! Natürlich schwingt da auch Druck mit. Man will dem ja auch gerecht werden. Aber in erster Linie finde ich es schön.

Am 9. Juni singen Sie vor Sarah Connor auf der Loreley – ist das bisher Ihr größter Auftritt? Das ist ja ein ziemlich legendärer Felsen, auch in der deutschen Open-Air-Kultur. Aber Sie waren schon in der Elbphilharmonie ...

Loi: Genau. Ich weiß gar nicht genau, wie krass groß das auf der Loreley wird. Ich bin auf jeden Fall sehr aufgeregt. Und freue mich total, vielen Menschen meine Musik und meine Geschichte zu zeigen. Ihnen etwas mitzugeben. Bei Sarah Connor Support zu sein, ist natürlich etwas ganz Besonderes. Ich habe mit ihr auch schon mal geschrieben, vor anderthalb Jahren. Dann hatten wir mal eine Session zusammen. Sie ist eine tolle Sängerin und eine große Inspiration. Ich habe natürlich direkt „Na, klar!“ gesagt, als die Anfrage kam.

Ist sie eine Art Vorbild?

Loi: Auf jeden Fall. Gerade vom Gesanglichen, von ihrer Technik und ihren Songs her. Sie hat ja immer eine Message in ihren Liedern.

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Besteht die Chance auf ein Duett? Und welchen Song würden Sie sich dafür wünschen?

Loi: Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Aber es wäre auf jeden Fall cool. Ich glaube, ich bin vor allem gut darin, Gefühle zu transportieren. Deswegen singe ich sehr gern „Heartbroken-Balladen“. Ich habe aber auch Bock auf einen Happy-Uptempo-Song. Ich würde das spontan entscheiden.

Sie sind aber fixiert auf Englisch als Singsprache, oder?

Loi: Ja, auf jeden Fall.

Seit 2021 sind Sie sehr erfolgreich als Streaming-Künstlerin, zunächst mit Coverversionen. Könnten Sie davon schon leben?

Loi: Schwierige Frage. Man muss da einfach sehr viel Zeit und Arbeit investieren. Das tue ich gern, weil ich Musik liebe und für sie lebe. Ob man davon leben kann, hängt auch von den eigenen Zielen ab. Mein Ziel war immer, Musik zu machen und Leute damit zu berühren. Wenn man davon noch ganz gut leben kann, ist das ein sehr großes Privileg.

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Apropos Ziele: Wenn Sie es sich aussuchen könnten – würden Sie in zehn Jahren regelmäßig am liebsten in der Alten Feuerwache, im Rosengarten oder in der SAP Arena auftreten?

Loi: Am liebsten im Madison Square Garden. Das war schon immer mein Traum. Aber alles hat seinen Reiz: Bei Club-Shows kann man sehr persönlich und intim sein. Aber wer träumt als Musikerin nicht davon, in Arenen zu spielen? Beides hat seinen Reiz.

Sie arbeiten ja schon eine Weile an Ihrem ersten Album. Ist abzusehen, wann es erscheint – oder denken Sie nur in Singles?

Loi: Wir denken auf jeden Fall über ein Album nach. Einen genauen Zeitpunkt gibt es noch nicht. Aber sehr viele Songs, bei denen ich kaum erwarten kann, dass sie rauskommen.

Im Oktober gehen Sie erstmals auf Deutschland-Tour – nach einer Verschiebung im Vorjahr. Wie geht man das an in diesen Zeiten, die für Newcomer im Live-Geschäft immer noch sehr schwierig sind?

Loi: Aktuell stehen die Chancen wieder ganz gut für Konzerte und Festivals. Wenn nicht wieder eine Pandemie anfangen sollte, findet unsere Tour auf jeden Fall statt. Und ich freue mich wirklich sehr! Über jeden, der kommt. Ich hoffe, dass ich den Menschen etwas mitgeben kann. Das ist mein Ziel.

Zählt zu Lois Vorbildern: R&B-Sängerin Sarah Connor. © Paul Huettemann

Der Schlusspunkt ist ein Heimspiel am 31. Oktober ...

Loi: ... Mannheim wird auf jeden Fall etwas Besonderes. Familiärer. Einfach, weil es meine Hometown ist. Ich denke schon seit Anfang 2022 darüber nach, wie ich das alles gestalte – will aber noch nicht so viel verraten. Es soll sehr persönlich werden für die Leute, die kommen.

Zieht es Sie eigentlich wie viele Popschaffende nach Berlin – oder sind Sie zu heimatverbunden?

Loi: Ich bin auf jeden Fall sehr heimatverbunden. Ich mag Berlin zwar und bin da auch oft beruflich. Aber ich stelle mir eher vor, in England zu wohnen, in London. Da ist der Vibe noch mal anders.

Zum Thema Heimatverbundenheit: Wenn Sie sich aus der Region einen Duettpartner aussuchen könnten, wer wäre Ihr Favorit: Gringo Mayer, Apache 207 oder Xavier Naidoo?

Loi: Auf jeden Fall Apache! Zu 100 Prozent!! Ich bin einfach ein sehr großer Fan von ihm und feier’, was er macht und wie er’s macht. Ich wünsche mir sehr, dass ich ihn mal treffe und vielleicht sogar ein Song dabei zustande kommt.

Ihr neuster eigener Song heißt „News“ und ist ungewohnt schnell und heiter. Worum geht es darin?

Loi: Es ist ein sehr positiver Song, vom Gefühl her zu vergleichen mit „Gold“. Es geht um ganz viel Liebe, aber nicht unbedingt zu einer bestimmten Person. Sondern um Liebe zum Tag, zu einer bestimmten Menschengruppe, zum Leben. Ich erlebe gerade sehr viel, lerne viele Leute kennen und erlebe Sachen, von denen ich als Kind geträumt habe. Genau dieses Gefühl wollte ich in einen Song packen, Ich liebe ihn sehr.

Ressortleitung Stv. Kulturchef

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