Mannheim/Bayreuth. Der Mannheimer Axel Kober wurde am Dienstagabend für sein Dirigat des „Tannhäuser“ von Richard Wagner vom Publikum im Bayreuther Festspielhaus lautstark gefeiert. Am Ende der fünfstündigen Aufführung, die der Regisseur Tobias Kratzer inszenierte, gab es viele Bravos, lautes Getrampel und Klatschen. Mit dem Orchester formte Kober einen sensiblen, im Piano und Pianissimo betörenden Klang, im Forte, etwa im Finale von Akt 2, entstand durchaus auch tumultische Qualität, und Kober bewältigte auch die Aufgabe der Koordination von Orchester und Solisten auf der Bühne mit dem im Chorsaal singenden Festspielchor von Eberhard Friedrich exzellent.
Der erst 42 Jahre alte Tobias Kratzer spielt in seiner Inszenierung so virtuos und leicht mit Wagners romantischer Oper, so gekonnt und voller Ideen, dass das Publikum, wie schon bei der Premiere im Jahr 2019 sehr lange feierte. Sängerisch überzeugten in erster Linie Lise Davidsen mit einer makellosen, kompakten und im Piano auch schlanken und dennoch durchdringenden Elisabeth, Günther Groissböck mit einem sensationell kernigen Landgraf Herrmann und der ehemalige Mannheimer „Wozzeck“ Markus Eiche als Wolfram von Eschenbach. Auch die Venus von Ekaterina Gubanova war gut, bisweilen klang sie in der Höhe leicht übervibriert. Am wenigsten konnte Stephen Gould in der Titelpartie als Tannhäuser überzeugen.
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