Stuttgart. Die Jazzclubs im Land sind in großer Not – das hat eine aktuelle Mitgliederbefragung des Jazzverbands Baden Württemberg ergeben. Durch Unterfinanzierung und mangelnde Nachfolge im Ehrenamt drohe ein akutes Clubsterben.
Wie der Verband mitteilt, tragen 900 Ehrenamtliche zum Erhalt der Jazzszene in Baden-Württemberg bei. Mehr als 44 Prozent der Mitgliedsclubs haben demnach keine eigene Spielstätte, was hohe Kosten für die Anmietungen und viel Organisationsaufwand bedeute.
Dem gegenüber stehe die Clubförderung des Landes Baden-Württemberg mit 180 000 Euro jährlich, die Jahr für Jahr vom Jazzverband beantragt werden muss. In diesem Jahr wurde, ob der vielen Anträge und des gestiegenen Bedarfs, diese Summe einmalig aufgestockt. Die – steigenden – Besucherzahlen in den Mitgliedsclubs liegen laut Verband derzeit bei 184 400 Gästen. Der Landeszuschuss beträgt also weniger als einen Euro pro Besucher.
Das überwiegend regionale Publikum in einem Einzugsgebiet von etwa 50 Kilometern unterstreiche, dass gerade in ländlichen Regionen die Jazzclubs ein wichtiger Kulturstandort sind und darüber hinaus wichtige Auftrittsmöglichkeiten für junge Musikerinnen und Musiker bieten. Mit einem Verlust der Jazzclubs gehe auch die Kulturvielfalt im Land verloren, so der Verband. red
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