Bundesgartenschau

Joyful Voices geben Konzert auf der Seebühne in Mannheim

Eine große Bühne bekommen die Joyful Voices, die am Sonntag, 23. April, ihre neue CD auf der Bundesgartenschau in Mannheim vorstellen. Das Konzert beginnt um 19 Uhr auf der Seebühne im Luisenpark

Von 
Markus Mertens
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Die Joyful Voices bei ihrer Generalprobe mit Sänger Martin Griffiths vor dem Konzert bei der Mannheimer Bundesgartenschau. © Markus Mertens

Mannheim. Schon die Generalprobe des Mannheimer Gospelchors Joyful Voices vermittelt so viel Feuer, Enthusiasmus und Tiefe wie ausgefeilte Konzerte. Auch wenn das Gesangskollektiv um Dirigent Andreas Luca Beraldo derzeit aus kommoden 14 Sängerinnen und Sängern besteht: Die Intensität, die dieses gute künstlerische Dutzend aus jeder Note strahlen lässt, spricht für sich - und will auch am 23. April beim großen Buga-Konzert auf der Seebühne des Mannheimer Luisenparks für unvergessliche Eindrücke sorgen. Die Chancen dafür stehen gut.

Gospel seit über 25 Jahren

Dem Jugendchor im pfälzischen Alsheim-Gronau entwachsen gründete sich mit den Joyful Voices 1998 ein kleiner Verein sängerischer Rebellen, die allein mit ihrem Beinamen „Das rote Mikrofon“ für Aufmerksamkeit sorgten. Denn wo immer man fortan eine Mischung aus amerikanischem Gospel, internationalen Spirituals und legendären Klassikern auf höchstem Niveau durch die signalroten Klangfänger fliegen hörte, waren tief passionierte Menschen am Werk.

Joyful Voices

  • Aus dem Jugendchor Alsheim-Gronau heraus gründet sich 1998 der Gospelchor Joyful Voices – Das Rote Mikrofon.
  • Unter der Leitung von Gründungsdirigent Friedemann Stihler erarbeitete sich der Chor ein Repertoire von amerikanischen Gospels und Spirituals und Adaptionen von Rock- und Popsongs.
  • Konzertreisen führten die Joyful Voices zu Festivals, Auftritten und musikalischen Entdeckungstourneen durch ganz Europa, die USA und Kanada.
  • Das durch diverse CD-Aufnahmen gut dokumentierte Engagement der Joyful Voices wurde 2014 mit dem Badischen Kirchenmusikpreis ausgezeichnet.
  • Aktuell werden die 14 aktiven Chormitglieder von Dirigent Andreas Luca Beraldo geführt.
  • Am Sonntag, 23. April präsentieren die Joyful Voices auf der Seebühne um 19 Uhr ein Konzert rund um ihr Album „Changes“.

Eine, die diese Reise von Beginn an mit verfolgte, ist Stefanie Schädlich. Dem gemeinsamen Gesang schon immer zugetan, fand die junge Sängerin in Friedemann Stihler einen Chorleiter von Format, der nie Angst hatte, groß zu denken - und noch größer zu handeln. „Es war von Beginn an eine phänomenale Zeit: Friedemann hat zuerst unsere Stimmen zu einer Einheit geformt, in der jeder mitgezogen wird und wichtig ist - dann kamen wir uns persönlich näher und wurden eine Familie“, erinnert sich Schädlich im Gespräch mit dieser Redaktion an eine rasante Entwicklung, die sich auf zwei Ebenen abspielte. Einerseits erarbeitete sich das Ensemble ein Repertoire, das von „Oh Happy Day“ bis hin zu Coldplay reichte. Andererseits sollte nicht nur Mannheim oder Deutschland, sondern die ganze Welt hören, was die Joyful Voices an Freude verbreiten wollen.

International umjubelt

Der heutige erste Vorsitzende Christian Gervers erinnert sich fast schon augenzwinkernd daran, als er in seiner Physiotherapie-Praxis zu einem Konzert eingeladen, vor Ort zu einer Probe rekrutiert - und dann wie selbstverständlich in den Kreis mit aufgenommen wurde. Ein Schritt, den der Bass nie bereut hat.

Auf Initiative von Friedemann Stihler sang der Chor in den 25 Jahren seiner Geschichte nicht nur umjubelte Konzerte in Rom oder Auschwitz - man musizierte auch an der Seite von Kelly Family-Mitglied Kathy oder traf in den USA auf Martin Luther Kings Schwester Christine. „Wir hatten immer den Glauben im Blut, haben gespürt, wie sehr wir unser Publikum bewegen können, wenn wir alles reinwerfen. Das hat für mich nie an Reiz verloren“, macht der Vorsitzende klar. Er ist stolz auf das Engagement des Chors, das 2014 mit dem Badischen Kirchenmusikpreis gewürdigt wurde.

Endlich Buga

Nun also der lang erwartete Auftritt im Rahmen der Bundesgartenschau - und damit die Chance, das jüngste Album „Changes“ vorzustellen, das mitten während der Corona-Pandemie erschien und geradezu nach Aufmerksamkeit lechzt.

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Der Konzertabend vibriert auch diesmal wieder zwischen puristischen Glaubensliedern wie „Wade In The Water“ und der achtstimmigen A-Capella-Version von „Bohemian Rhapsody“. Es wird es ein besonderer Abend werden, allen voran für den Tenor Volker Jurkat. Als Verkehrsinfrastrukturplaner der Buga war er über Jahre hinweg federführend verantwortlich dafür, dass Projekte wie der Radschnellweg, der Panoramasteg oder die Seilbahn ihre Realisierung erfahren. Nun darf der Sänger aus Leidenschaft unter Beweis stellen, dass er auch einem Queen-Hit wie „Somebody To Love“ den entscheidenden solistischen Schliff schenken kann. „Das Verrückte ist, dass ich diese ganzen Projekte zwar geplant, aber in Vollendung noch nie gesehen habe“, erzählt Jurkat. „Aber das ist dann ja genau wie bei den Joyful Voices. Neuland betreten, gemeinsam über sich hinauswachsen und die eigene Begeisterung mit jedem teilen, der sich dafür öffnet.“ Welch vielversprechende Einladung, für die Buga und das Konzert gleichermaßen.

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