Schreibwettbewerb

Entschuldigung, wie geht es hier zurück ins Leben?

Von 
Stefan M. Dettlinger
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© Getty Images

Fast 80 Einsendungen mit Geschichten für unseren Schreibwettbewerb Erzähl mir was haben uns in den vergangenen vier Wochen schon erreicht. Weitere rund zwei Wochen bleiben nun für Autorinnen und Autoren, ihre Manuskripte bei Erzähl mir was einzureichen. Einsendeschluss für die Texte mit 8000 bis 9000 Zeichen (inklusive Leerzeichen) ist der 5. Juni (bei postalischen Bewerbungen zählt allerdings der Poststempel vom 2. Juni).

Bereits im vergangenen Jahr hat diese Redaktion den Contest ausgetragen. Damals hatte die Story „Wiener Schnitzel“ von Sylvia Deißler gewonnen - eine anrührende Erzählung aus dem Krieg über (unbegründete) Angst vor Fremden und Fremdem.

Da nun ein Hoffnungsschimmer in der Pandemie am Horizont auftaucht und die Inzidenzen nach und nach sinken, haben wir aus dem Thema „Hoffnung“ von damals, das ja gewissermaßen aus dem Reich der Gedanken und Gefühle kommt, etwas Handfesteres gemacht: „Zurück ins Leben“. Auch dieses Motto hat - zugegeben - noch viel mit Hoffnung zu tun, ist doch die Rückkehr zur Normalität unseres Alltags nach wie vor Zukunftsmusik. Aber vielleicht wissen wir heute mehr als vor gut einem Jahr, wie wir durch Impfen und Testen weiter gegen die Pandemie ankommen. Und was wir nicht wissen, ist noch besser, um der Fantasie freien Lauf zu lassen.

Wir suchen nämlich nicht unbedingt Corona-Storys. Literatur kann groß sein, wenn sie einfach Menschliches und Unmenschliches erzählt, Geschichten, wie sie auch das Leben schreiben könnte. Oder der Tod. Es geht nicht um Gedichte oder Sachtexte, sondern um Erzählungen, die, erfunden oder gefunden, Spannendes, Positives und Verrücktes literarisch fokussieren.

Ausgangspunkt der Idee ist wieder die stattliche Novellensammlung „Das Dekameron“ des Renaissance-Humanisten Giovanni Boccaccio. Darin flüchten sieben Frauen und drei Männer aus Florenz vor der Pest in die Isolation eines Landhauses in den Florentiner Vorort Fiesole. Zehn Tage lang erzählt täglich jede und jeder eine Geschichte nach einer thematischen Vorgabe. Es entstehen 100 Erzählungen.

Das Coronavirus ist sicher nicht die Pest. Aber manchenorts hat man bisweilen das Wort „Seuche“ in dem Zusammenhang auch schon gehört. Nun sind wir also gespannt, welche Geschichten uns Sie, die Leserinnen und Leser, in diesem Jahr schicken, wenn wir Sie bitten: „Erzähl mir was“! Es bleiben Ihnen noch zwei Wochen Zeit. Der Endspurt beginnt!

Manuskripte und Fragen an: erzaehlmirwas@mamo.de

Ressortleitung Stefan M. Dettlinger leitet das Kulturressort des „MM“ seit 2006.

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