Konzertbericht

Chris de Burgh im Mannheimer Rosengarten: Der Barde versammelt seine Fans ums Feuer

Der irische Popsänger Chris de Burgh tritt mit seinem Jubiläumsprogramm „50LO“ im ausverkauften Mannheimer Rosengarten auf. Mit seinen Liedern aus 50 Musikjahren versetzt er dabei die Besucherinnen und Besucher in Entzücken

Von 
Martin Vögele
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Der irische Popsänger Chris de Burgh wurde bei seinem Auftritt im Mannheimer Rosengarten von den Fans herzlich gefeiert. © Thomas Tröster

Mannheim. Das trifft sich: Seine Lieblingssongs hat Chris de Burgh nach eigenem Bekunden mit zu seinem „50LO“-Auftritt in den Mannheimer Rosengarten gebracht. Und die wiederum scheinen auch dem Publikum gut zu gefallen. Sehr gut sogar, möchte man meinen, wenn man anschaut, wie sich die Besucherinnen und Besucher zu fortgeschrittener Konzertzeit zwischen den Stücken erst gar nicht mehr auf ihre Plätze setzen wollen. Oder wenn man hört, wie laut und herzlich der Applaus erschallt und die Chorgesänge tönen, die diesseits der Bühne angestimmt werden. Ausverkauft ist der Mozartsaal im Rosengarten übrigens auch.

Die Kompilation von Chris de Burgh ist eine Sammlung persönlicher Lieblingslieder

Vor einem Monat hat der irische Sänger und Songschreiber seinen 76. Geburtstag gefeiert. 50 dieser Jahre hat Chris de Burgh im Rampenlicht verbracht - es war 1974, als er sein Debütalbum „Far Beyond These Castle Walls“ veröffentlichte. Mit „50“ hat er Anfang Oktober einen Doppel-Langspieler zu diesem Jubiläum veröffentlicht, auf dem er Stücke aus all seinen mittlerweile rund zwei Dutzend zählenden Alben kompiliert. Kein klassisches Best-of sei das, betont er hier, sondern eben eine Sammlung persönlicher Lieblingslieder. Drei neue Stücke hat der Musiker hinzugefügt, „Be My Valentine“, „It’s Never Too Late“ und „On This Day“, die er ebenso an diesem Abend spielt.

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Die Berufsbezeichnung „Barde“ ist gerne mal schnell aus dem Ärmel geschüttelt, wenn man von einen (Solo-)Popsänger spricht, der die Menschen mit seiner Musik gleichsam wie um ein Herdfeuer versammelt. Für Chris de Burgh passt dieser Begriff indes tatsächlich blendend ins Bild, denn er wirkt wirklich ein wenig wie ein fahrender musizierender Erzähler, und seine Stücke sind oft gesungene Geschichten und Parabeln (siehe nur die Irische-Auswanderer-Ballade „The Snows of New York“) oder auch Adaptionen von literarischen Stoffen und Sagen, wie bei „Moonfleet & Other Stories“ (2010) oder „The Legend of Robin Hood“ von 2021, seinem bislang letzten regulären Studioalbum. Chris de Burghs besondere Kunst zeigt sich nicht zuletzt darin, in seinen Pop-Liedern und Folk-Balladen eine heimelige Dramatik zu kreieren, eine Behaglichkeit, die mit leiser Melancholie und viel Herzenswärme einhergeht - beispielhaft manifestiert sich das hier in „The Light on the Bay“.

Zum Abend gehören freilich auch die großen Hits

Zugleich bestrickt der Ire nicht nur mit seiner Musik, sondern auch mit Humor, Schalk und Charme, während er immer wieder kleine Anekdoten rund um seine Songs erzählt. Zu denen gehören an dem zweieinhalbstündigen Abend freilich auch die großen Hits „Missing You“, „A Spaceman Came Travelling“, „Don’t Pay the Ferryman“, „The Lady in Red“, „High on Emotion“ und „Where Peaceful Waters Flow“. Eingangs musiziert Chris de Burgh nur am Piano und an der zwölfsaitigen E-Gitarre, später werden zudem zusehends Playbacks eingespielt, allenthalben konzentriert er sich dabei auch allein auf den Gesang. Seine favorisierten Songs entstammen im Übrigen nicht nur der eigenen Feder, sondern sind bisweilen Hommagen an andere Künstler: an die Beatles („Let It Be“) und Toto („Africa“) etwa, oder, in der Zugabe, an Roy Orbinson mit „Oh Pretty Woman“.

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