Mannheim. Bei der Verleihung des Schillerpreises 2022 der Stadt Mannheim im November wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Laudatio halten. Das war der persönliche Wunsch der Preisträgerin Emine Sevgi Özdamar.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird die Laudatio auf die diesjährige Trägerin des Schillerpreises der Stadt Mannheim, Emine Sevgi Özdamar, halten. Das hat die Stadt Mannheim nach der Zusage durch das Bundespräsidialamt mitgeteilt. Steinmeier komme damit dem persönlichen Wunsch der Schriftstellerin, Schauspielerin und Regisseurin nach, hieß es.
Die Verleihung des Schillerpreises 2022 findet demnach am 27. November statt. „Ich freue mich sehr, dass der Bundespräsident sich bereit erklärt hat, die diesjährige Preisträgerin zu würdigen. Das ist ebenso eine besondere Würdigung des Schillerpreises und eine große Ehre für die Stadt Mannheim“, erklärt dazu Oberbürgermeister Peter Kurz.
Der Mannheimer Gemeinderat hatte im März beschlossen, den Schillerpreis an Emine Sevgi Özdamar zu verleihen. „Das Wirken von Emine Sevgi Özdamar ist in vielen Dimensionen Grenzen überschreitend. Sie ist in vielen Ländern, Zeiten und Künsten zuhause und wirkt als Schauspielerin, Regisseurin und Autorin“, hatte Oberbürgermeister Peter Kurz (SPD) als Vorsitzender des Preisgerichts die Ehrung begründet. Das spiegele sich nicht zuletzt in ihrem monumentalen autobiografischen Roman „Ein von Schatten begrenzter Raum“ (2021) wider. Ihre Flucht vor Unterdrückung und Unfreiheit und ihr tiefes Verständnis der deutschen Literatur verbinde sie in besonderer Weise mit Schiller.
Özdamar wurde 1946 geboren und wuchs in Istanbul auf. Dort besuchte auch die Schauspielschule. Mitte der 1970er Jahre ging sie nach Berlin und Paris und arbeitete mit den Regisseuren Benno Besson, Matthias Langhoff und Claus Peymann. Sie übernahm zahlreiche Filmrollen und schreibt seit 1982 Theaterstücke, Romane und Erzählungen. Sie lebt in Berlin.
Der Schillerpreis ist mit 20 000 Euro dotiert. Alle zwei Jahre ehrt die Stadt Mannheim damit Persönlichkeiten, die durch ihr Schaffen zur kulturellen Entwicklung in hervorragender Weise beigetragen haben. Er wurde 1954 anlässlich des 175. Jubiläums des Nationaltheaters gestiftet und erinnert an das Wirken Schillers, dessen „Räuber“ 1792 in Mannheim uraufgeführt wurden.
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