Mannheim. Ein Konzert mit Alex Christensen ist wie eine große, musikalische Wundertüte: verheißungsvoll, spannend und mit zahlreichen Überraschungen gefüllt. Mit The Berlin Orchestra tourt der 57-Jährige derzeit unter dem Motto „Ein Abend - Nur Hits! Classical 80s & 90s Dance“. In Mannheim hat er am Sonntag im Rosengarten eine musikalische Zeitreise angetreten.
Partystimmung mit einer großen Portion Nostalgie im Rosengarten
Für sein neuartiges Format kreiert der Diskjockey, Musiker und Produzent eine außergewöhnliche Melange: Die drei stimmgewaltigen und charismatischen Sängerinnen Linda Teodosiu, Yasmin Knoch und Asja Ahatovic interpretieren eine Auswahl der beliebtesten Lieder aus den Kultjahrzehnten auf ihre Weise. Dazu spielt ein Orchester, das Christensen 2017 gründete und auch von ihm dirigiert wird. Zudem sorgt er als DJ für den passenden Beat. Das ergibt eine ordentliche Portion Nostalgie, gepaart mit Pyrotechnik und Partystimmung, die die rund 1400 Fans zum Feiern animiert.
Gut gelaunt betritt Christensen die Bühne. Es sei schön, nach zwei Jahren wieder in Mannheim zu sein, verrät er. Das letzte Mal sei bereits gut gewesen. „Aber ich glaube, mit euch heute hier, toppen wir das noch.“ Mit der Midtempo-Nummer „Right beside you“ von Sophie B. Hawkins, bei dem Ahatovic den Leadgesang übernimmt, startet die Show. Als Rapperin, etwa bei „United“ oder „Mr. Vain“ begeistert die junge Frau das Publikum ebenfalls. Wenn Teodosiu mit kraftvoller Stimme Galas temporeichen Dance-Hit „Freed from desire“ loslegt, verwandelt sich der Mozartsaal quasi in einen Club. Sitzenbleiben fällt schwer, lieber lassen sich die Leute vom Rhythmus zum Tanzen animieren.
Das Timbre von Yass, wie Knochs Bühnenname lautet, verleiht Stücken wie „Heaven“ von U96 und „No limit“ von 2 Unlimited die perfekte Klangkulisse. „Wir haben heute eine sehr emanzipierte Frau hier“, sagt Christensen bevor Knoch seinen Song „Du hast den schönsten Arsch der Welt“ präsentiert. Bei einem Mann sei der Text sexistisch, bei einer Frau dagegen emanzipiert, sagt er lächelnd. Über die Leinwand flimmern alte Fotos von Christensen, zudem gibt er so manche Anekdote zum Besten. "Ich kann meine Jugend in vier Wörtern erklären, sagt er und lacht: 'One, two, three, Techno'."
Alex Christensen in Mannheim mit Spitze gegen rechte Gesinnungen
Der Künstler zeigt sich mal im schwarzen Blazer, zieht ein Glitzer-Sakko an oder erscheint als Kapitän. „Als dieser Song auftauchte, veränderte sich mein Leben“, kündigt er seinen ersten großen Hit „Das Boot“ an. Christensen zeigt auch politisch Kante. Er spielt „L’amour toujours“ von Gigi D’Agostino, das jüngst von der rechten Szene missbraucht wurde. „Was für ein wunderbares Liebeslied, das uns keiner kaputtmachen kann“, betont er.
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Auch das Ensemble ist in Bewegung: Die Sängerinnen präsentieren zu den Songs schmissige Tanzeinlagen, laufen durchs Publikum oder stehen beim Singen auf dem Piano. Ein Teil des 30-köpfigen Orchesters tanzt ebenso beim Musizieren. Ravesongs stehen auch auf dem Programm: ob „Sonic empire“ oder „Meet her at the loveparade“. Nicht fehlen darf sein Hit „Club Bizarre“. Die Zugabe besteht aus mehreren Hits von „Infinity“ bis zu Snaps „Rhythm is a dancer“. Christensen verabschiedet sich unter Applaus mit einem Versprechen: „Wir sehen uns in zwei Jahren“.
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