Berlin/Heidelberg/Rhein-Neckar. Dem neu gewählten Bundestag werden keine Heidelberger Vertreter von SPD und CDU mehr angehören. Das geht aus den Bekanntmachungen des Bundeswahlleiters hervor. Künftig werden die Grüne Franziska Brantner (Direktmandat) und der AfD-Kandidat Malte Kaufmann (Listenplatz sieben) den Wahlkreis Heidelberg repräsentieren. Brantner geht in ihre dritte Amtszeit, Kaufmann ist neu im Bundestag. Dem Wahlkreis Heidelberg gehören neben dem Stadtgebiet Heidelberg unter anderem auch die Kommunen Edingen-Neckarhausen, Ilvesheim, Ladenburg, Heddesheim, Schriesheim und Hirschberg an.
Alexander Föhr (CDU) und Elisabeth Krämer (SPD) verpassten den Einzug in das Parlament. Krämer war auf Landeslistenplatz 27 gesetzt, aus Baden-Württemberg zogen aber nur 21 Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten über die Liste ein. „Ich bin dennoch stolz auf das Ergebnis und dankbar für die Unterstützung, die ich erfahren durfte“, sagte Krämer im Gespräch mit dieser Redaktion. Mitbewerber Föhr von der CDU hatte eigentlich eine noch bessere Position. Er war auf Platz sechs der Landesliste gesetzt. Allerdings zog von den Christdemokraten niemand über die Liste in das Bundesparlament ein.
Alexander Föhr „steht bereit“
Der Grund: Die CDU hatte in Baden-Württemberg bereits so viele Wahlkreise gewonnen, dass bereits deshalb – gemessen am Zweitstimmenanteil – alle CDU-Sitze besetzt waren. Es ist allerdings durchaus möglich, dass Föhr im Laufe der nächsten Legislaturperiode trotzdem in den Bundestag einzieht. Sollte im Laufe der nächsten vier Jahre ein baden-württembergisches Mitglied der CDU aus dem Parlament ausscheiden, ist er der erste Nachrücker. „Ich stehe bereit, falls es nötig sein sollte“, erklärte Föhr.
Malte Kaufmann (AfD) kann sich dagegen freuen. Mit Platz sieben auf der Landesliste reichte es für den Unternehmer in den Bundestag. Insgesamt zogen zehn Kandidatinnen und Kandidaten aus Baden-Württemberg für die AfD in den Bundestag ein. Bereits am Wahlabend sei für ihn absehbar gewesen, dass es für den Bundestag reichen würde. Er wolle sich besonders im Bereich der Wirtschaftspolitik einsetzen, betonte Kaufmann.
Franziska Brantner (Grüne) ist nicht auf einen Listenplatz angewiesen. Die 42-Jährige holte mit etwas über 30 Prozent das Direktmandat im Wahlkreis Heidelberg. „Ich bin sehr glücklich über das Ergebnis und das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler“, sagte Brantner. Die scheidenden Abgeordneten Karl A. Lamers (CDU) und Lothar Binding (SPD) äußerten ihr Bedauern über den Umstand, dass ihre Parteien für den Wahlkreis Heidelberg nicht mehr im Bundestag vertreten sind.
Aus Mannheim haben es vier Kandidatinnen und Kandidaten in die Hauptstadt geschafft: Wahlkreis-Gewinnerin Isabel Cademartori (SPD), Gökay Akbulut (Linke), Melis Sekmen (Grüne) und Konrad Stockmeier (FDP). tge
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