Mannheim. Die Entscheidung ist gefallen: 50 ausgewählte Bürgerinnen und Bürger aus Österreich haben sich darauf geeinigt, wie die 25 Millionen Euro verteilt werden, die die Aktivistin Marlene Engelhorn geerbt hat. Das gesamte Geld geht an 70 Organisationen, wie der sogenannte Gute Rat für Rückverteilung am Sonntag in Wien mitteilte. Die genaue Aufschlüsselung der Beträge und Empfänger wird demnach erst am 18. Juni 2024 bekanntgegeben werden. Der Grund: Die 70 Organisationen werden erst noch direkt informiert, sie sollen nicht aus Medienberichten von der finanziellen Unterstützung erfahren.
„Der Gute Rat hat Geschichte geschrieben“, sagte Projektleiterin Alexandra Wang. „Wir alle sind sehr stolz auf das Ergebnis und auf den Prozess. Denn was hier geleistet worden ist, ist einzigartig.“
Engelhorn-Erbe neu verteilt: Guter Rat tagt sechs Wochenenden
Der Rat hatte sich sechs Wochenenden mit der Vermögensverteilung beschäftigt, Botschaften und Ideen für den Umgang damit entwickelt - und entschieden, was mit dem Engelhorn-Erbe passieren soll. „Dabei wurde ein weiteres Ziel erreicht: nämlich die Debatte über Reichtum, Verteilung und Gerechtigkeit anzuregen und weiterzuführen. Das nationale und internationale Echo auf den Guten Rat zeigt: Das ist verdammt gut gelungen“, so Wang.
Millionen-Erbin Marlene Engelhorn hatte sich mit dem Start des Rats aus der Organisation und Entscheidung zurückgezogen, am Sonntag wandte sie sich per Video-Schaltung an die 50 Teilnehmer: „Vielen Dank für euer Engagement. Ihr habt gezeigt, was gemeinsam möglich ist. Ihr habt bewiesen, dass Demokratie Spaß machen kann.“
Engelhorn ist die Enkelin der 2022 verstorbenen Traudl Engelhorn-Vechiatto. Deren Mann Peter Engelhorn war ein Urenkel des BASF-Gründers Friedrich Engelhorn. Peter Engelhorn war Mitgesellschafter von Boehringer Mannheim.
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