E-Mobilität

Was den neuen MVV-Ladepark auf Franklin in Mannheim so besonders macht

Fahrer von Elektroautos haben in Mannheim eine neue Anlaufstelle zum Schnellladen: Die MVV hat einen Ladepark im Franklin-Teilbereich Columbus in Betrieb genommen. Warum sich die Anlage von anderen unterscheidet

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Christian Schall
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Wo auf Franklin früher die Amerikaner ihre Autos betankten, bietet die MVV nun zwölf Schnellladepunkte an. © Christian Schall

Mannheim. Fahrer von Elektroautos haben in Mannheim eine neue Anlaufstelle zum Schnellladen: Die MVV hat einen Ladepark im Franklin-Teilbereich Columbus in Betrieb genommen. Sechs Hochgeschwindigkeits-Säulen (HPC) mit zwölf Ladepunkten von bis zu 300 Kilowatt (kW) Leistung wurden dort installiert. Der Park ist so vorbereitet, dass fünf weitere Säulen mit zehn Ladepunkten aufgestellt werden können.

Der Ladepark befindet sich direkt an der Bundesstraße 38 in der Fürther Straße, auf dem Gelände der ehemaligen Tankstelle des US-Militärs. Nach den Plänen der Architekten von KH Studio und dem Atelier eem aus Paris wurde die Anlage umgebaut. Die bestehende Infrastruktur wurde teilweise beibehalten und wird weiter genutzt. Für Autofahrer hat das den Vorteil, dass sie an acht der zwölf Ladepunkte ein Dach über dem Kopf haben. Was an Tankstellen eine Selbstverständlichkeit ist, hat bei E-Ladestationen Seltenheitswert. In Mannheim gab es diesen Komfort bislang nur bei der Mercedes-Benz Niederlassung. Und noch aus einem anderen Grund kommt der neue Ladepark einer Tankstelle recht nahe: Es gibt einen Aufenthaltsraum mit Steh- und Sitzgelegenheiten, barrierefreie Toiletten mit Wickeltisch, Getränke- und Snackautomaten und sogar einem Pizzaautomaten. Auch das ist eher die Ausnahme als die Regel.

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In Mannheim und der Region besteht Nachholbedarf

Oberbürgermeister Christian Specht sprach von einem „wichtigen Meilenstein auf unserem Weg zur Mobilitätswende und zur Dekarbonisierung des Verkehrs“. Laut MVV-Chef Georg Müller „bildet die Elektromobilität einen wichtigen Baustein innerhalb des Dekarbonisierungspfades von MVV“. Das Unternehmen will bis 2035 klimapositiv sein - also mehr klimaschädliche Emissionen verhindern als verursachen.

Was das Angebot großer Schnellladeparks angeht, besteht in Mannheim und dem Umland durchaus Nachholbedarf. Die MVV betreibt eine ähnliche Einrichtung mit zwölf Ladepunkten - jedoch ohne Überdachung und Aufenthaltsraum - am östlichen Stadteingang an der Zufahrt zum Maimarkt-Großparkplatz P20 von der B 37 kommend. Dort soll im nächsten Jahr eine Aufenthaltsmöglichkeit nachgerüstet werden. Mit bis zu 300 kW können auch am Lilienthal-Center in Sandhofen acht Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden. Am Hauptbahnhof-Parkplatz P4 stehen zehn MVV-Schnellladepunkte mit bis zu 300 kW bereit, jedoch fallen hier zusätzlich Parkgebühren an.

Weitere Standorte mit acht oder mehr Schnellladepunkten in Mannheim anderer Anbieter befinden sich in der Seckenheimer Landstraße (300 kW, Citywatt), am Bauhaus Mallau (150 kW, EnBW) und bei Aral in der Frankenthaler Straße (300 kW). Im Umland bieten das Rhein-Neckar-Zentrum in Viernheim, das Gewerbegebiet Westlich B9 in Ludwigshafen-Oggersheim und der Autohof in Hirschberg eine gute bis sehr gute Infrastruktur fürs Schnellladen. Hinzu kommen in Oggersheim (acht) und in Hirschberg 16 Ladepunkte von Tesla.

Die MVV betreibt nach eigenen Angaben aktuell 320 Ladepunkte an 178 Standorten. Bis Ende des Jahres sollen es 400 werden. Im Oktober will der Mannheimer Energieversorger einen Ladepark am Stadion in Sinsheim in Betrieb nehmen. Für einen Bau in Eppelheim wurden jetzt die Verträge unterzeichnet.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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