Unilever

„The Magnum Icecream Company“ soll in zwei Monaten an die Börse gehen

Der Börsengang von The Magnum Icecream Company rückt näher: Heppenheim ist zentraler Standort des Eiscreme-Giganten.

Von 
Michael Roth
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Das Eiscremewerk an der Tiergartenstraße in Heppenheim. © Thomas Neu

Wie bei Börsengängen üblich, wird die Zukunft des Kandidaten in den höchsten Tönen gelobt, ersatzweise rosarot gemalt. In zwei Monaten soll der Börsengang von „The Magnum Icecream Company“ (TICC) vonstattengehen. Magnum ist derzeit noch die Eiscremesparte des Unilever-Konzerns.

Zwar wird die Zentrale des Unternehmens in Holland sitzen und die Aktie an den Börsen in London, New York und Amsterdam notiert sein. Doch der wohl wichtigste Standort des Unternehmens wird Heppenheim sein. Dort steht das größte Eiscremewerk Europas mit rund 650 Mitarbeitern. Bekannt vor allem durch besagte Marke Magnum sowie Ben & Jerry‘s und Cornetto.

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Und das Eis-Geschäft soll weiter wachsen, wie aus den nun vorgestellten Börsenplänen hervorgeht. Ein jährliches Umsatzplus (ohne Zukäufe) von bis zu fünf Prozent wird avisiert. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz bei knapp acht Milliarden Euro. Mittelfristig wird eine Verbesserung des durchschnittlichen jährlichen (um was auch immer) bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) angestrebt. Das Ebitda lag im vergangenen Geschäftsjahr bei 1,3 Milliarden Euro. Bis zu 60 Prozent des bereinigten Nettogewinns sollen als Dividende ausgeschüttet werden.

Größter Konkurrent von Magnum heißt Froneri

Der weltweite Marktanteil im Einzelhandel wird mit 21 Prozent angegeben. Der Eis-Weltmarkt dürfte um drei bis fünf Prozent jährlich wachsen. Größter Konkurrent des Weltmarktführers, der künftig Magnum heißt, ist Froneri – ein Gemeinschaftsunternehmen von Nestlé und dem Finanzinvestor PAI (Marken: Hägen Dazs, Mövenpick und andere). Bekanntester Froneri-Standort in der Umgebung ist die Erlenbacher Backwaren GmbH in Groß-Gerau, der größte deutsche Produzent von tiefgekühlten Kuchen und Sahneprodukten.

2024 wurde in der Langnese-Fabrik Heppenheim die neue Produktionslinie für Magnum Bonbons in Betrieb genommen. © Thomas Neu

Es könnte aber auch noch alles ganz anders kommen. Dann nämlich, falls Unilever die Eiscreme-Sparte nicht doch noch an einen Konkurrenten oder an einen Finanzinvestor verkauft. Das wäre nicht ungewöhnlich, zumal es Gerüchte gibt, dass Unilever schon mit Interessenten gesprochen haben soll.

Bleibt es beim Börsengang, will Unilever zunächst einen Minderheitenanteil von 20 Prozent an Magnum behalten, diesen dann aber mit der Zeit weiter senken. Unilever Aktionäre erhalten Magnum-Aktien. Wer die Eiscremepapiere kaufen will, kann sie über die Börse auf den üblichen Wegen erwerben.

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