Feinkost

Schlemmermeyer-Filialen schließen - auch in Mannheim

Der insolvente Münchner Feinkost-Händler ist nicht mehr zu retten. Das Aus trifft einen weiteren Standort in der Region, für einige wenige gibt es noch Hoffnung

Von 
Bettina Eschbacher
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Auch die Schlemmermeyer-Filiale in Mannheim macht zu. © Thomas Troester

Elf von bundesweit 14 Filialen der Feinkostkette Schlemmermeyer müssen voraussichtlich schließen. Das bedeutet auch das Aus für die Filiale auf den Mannheimer Planken und in der Heidelberger Hauptstraße. Die Schließung kommt voraussichtlich Ende Juni mit der erwarteten Eröffnung des Insolvenzverfahrens.

Das, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Michael Jaffé mit. Für die beiden Standorte in München und die Filiale in Augsburg gebe es allerdings noch Verhandlungen mit potenziellen Interessenten. Hier soll der Betrieb zunächst weitergehen. München ist die Keimzelle und älteste Filiale des Feinkost-Händlers. Weitere Standorte sind unter anderem Karlsruhe, Darmstadt und Stuttgart.

Umsätze decken Kosten nicht

Hintergrund der Schließungen ist, dass die Umsätze seit dem Insolvenzantrag Ende Mai nur einen kleinen Teil der anfallenden Kosten decken, wie die Geschäftsführung erklärte. Die Löhne und Gehälter der zum Zeitpunkt des Insolvenzantrags rund 130 betroffenen Mitarbeiter sind durch das Insolvenzgeld noch bis Ende Juli gesichert. Danach müsste das Unternehmen sie wieder selbst zahlen, wozu es aber nicht in der Lage sei. Ein Teil der Arbeitnehmer habe aber bereits von sich aus gekündigt oder sei von der Konkurrenz abgeworben worden.

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Schlemmermeyer hatte bereits in den Jahren 2019/20 ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung durchlaufen. Seit März 2022 sei die Lage aber zunehmend kritischer geworden, heißt es in der Mitteilung des vorläufigen Insolvenzverwalters. Die Inflation habe sich sowohl im Einkauf als auch in der Kaufzurückhaltung der Kunden bemerkbar gemacht und auf Umsatz und Ergebnis gedrückt.

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Erschwerend hinzu kamen Probleme bei der Rekrutierung von Mitarbeitern. Die gingen so weit, „dass einzelne Filialen wegen Personalmangels zumindest zeitweise geschlossen werden mussten“, hatte die Geschäftsführung begründet. Zuletzt erzielte das Unternehmen noch einen Umsatz von rund sieben Millionen Euro. (mit dpa)

Redaktion Bettina Eschbacher ist Teamleiterin Wirtschaft.

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