Technologie

SAPs digitaler Assistent Joule arbeitet mit KI-Agenten

Der Walldorfer Softwarekonzern SAP treibt den Einsatz von Künstlicher Intelligenz voran. Auch der digitale Assistent Joule kann jetzt mehr - mithilfe spezieller KI-Agenten

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Alexander Jungert
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Will mehr Künstliche Intelligenz bei Unternehmensanwendungen einsetzen: Christian Klein, Vorstandsvorsitzender von SAP. © Uwe Anspach/dpa

Walldorf. Joule feiert den ersten Geburtstag. Der digitale Assistent darf jetzt endlich gemeinsam mit KI-Agenten Probleme lösen. Doch dazu später mehr.

Die SAP-TechEd läuft, eine virtuelle Konferenz für Entwickler. Zwei Tage lang geht es um Neuigkeiten zu SAP-Technologien. „KI is all over the place“, Künstliche Intelligenz sei überall präsent, sagt Philipp Herzig, der beim Walldorfer Konzern KI verantwortet. Es gebe einen „Push“ im Markt, erklärt er.

SAP will Marktführer für „Business AI“ werden

Herzig berichtet direkt an den Vorstandsvorsitzenden Christian Klein. Das allein zeigt schon, wie wichtig das Thema ist. SAP hat ein Ziel: Marktführer für „Business AI“ zu werden. Das bedeutet, die Technologie soll in Anwendungen eingesetzt werden, mit denen Unternehmen ihr Finanzwesen, ihre Lieferketten oder ihr Personalmanagement steuern. Tatsächlich arbeitet SAP schon mit großen Spielern wie Microsoft und Google zusammen, aber auch mit aufstrebenden Start-ups wie Aleph Alpha aus Heidelberg. Kritiker werfen den Walldorfern vor, zu spät ins Geschäft eingestiegen und zu wenig innovativ zu sein. Das Management um Klein weist das freilich zurück. Umso mehr werden Neuerungen angepriesen.

Die KI-Agenten sind Experten für betriebswirtschaftliche Fragen

Nun zurück zu Joule. Joule kann man sich als digitalen Assistenten vorstellen. In Form eines Chat-Fensters in den Cloud-Anwendungen. Praktisch soll das so funktionieren: Nutzer stellen eine Frage oder formulieren ein zu lösendes Problem per Sprachbefehl. Sie sollen dann intelligente Antworten erhalten, und zwar auf Grundlage der zahlreichen Geschäftsdaten aus dem gesamten SAP-Portfolio.

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Neu sind spezialisierte KI-Agenten. Mit dem Film „Matrix“ haben diese aber nichts zu tun. Vielmehr sind sie Experten für betriebswirtschaftliche Fragen. Diese Funktionen unterstützen Joule dabei, 80 Prozent der gängigsten SAP-Aufgaben zu lösen, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Ein Beispiel aus der Finanzbuchhaltung: Falsche oder fehlende Rechnungen werden aufgespürt, nicht genutzte Gutschriften oder doppelte Zahlungen. Bevor es zum Streit mit einem Kunden kommt, sollen sich die KI-Agenten einschalten und Lösungen vorschlagen.

In einem anderen Fall werden Aufgaben wie Rechnungszahlungen, Rechnungsverarbeitung und Buchungsaktualisierungen im Hauptbuch automatisiert. Dadurch sollen Unstimmigkeiten und Fehler rasch behoben werden.

Neben den KI-Agenten setzt SAP auf eine neue Datenbank, die Entwicklern helfen soll, Daten besser zu nutzen, indem sie diese mit wichtigen Geschäftsinformationen verknüpft. Zudem werden weitere Werkzeuge eingeführt.

„Die vorgestellten Innovationen (. . .) helfen unseren Kunden dabei, die Leistungsfähigkeit von KI, Daten und neuen Entwicklungslösungen für ein beschleunigtes Wachstum zu nutzen“, wird Vorstandsmitglied Muhammad Alam, Leiter der Produktentwicklung, in der Mitteilung zur aktuellen TechEd zitiert. Er ist überzeugt: Ein Miteinander zwischen Mensch und Künstlicher Intelligenz werde begründet, „das modernes Geschäftsleben neu gestalten wird“.

Welche weiteren Fähigkeiten Joule zum zweiten Geburtstag erhalten wird, ist übrigens noch nicht bekannt.

Redaktion berichtet aus der regionalen Wirtschaft

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