Bürstadt. Ein knappes Vierteljahr wird nun schon auf der Riedbahn gebaut, und ganz allmählich kommen die Bauarbeiten der Generalsanierung auf die Zielgerade. Gut zwei Monate Zeit bleiben den Baufirmen, damit die Bahnstrecke zwischen Mannheim und Frankfurt ab dem 14. Dezember wieder in Betrieb gehen und Züge uneingeschränkt fahren können. Dass das passiert, daran haben die Verantwortlichen keinen Zweifel. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat bereits am Mittwoch bei der Regierungsbefragung im Bundestag erklärt: „Die Bauarbeiten laufen voll im Plan.“
Bei einem Pressetermin an der Bahnstrecke am Donnerstag wiederholt die stellvertretende Projektleiterin und Bauabschnittsleiterin der Generalsanierung Johanna Elsebach: „Wir liegen voll im Plan.“ Etwa 70 Prozent der Maßnahmen seien geschafft. Besonders weit gekommen ist man mit dem Setzen der Oberleitungsmasten und der Schallschutzwände. Aufholen müssen die Arbeiter noch beim Fahrdraht, was jedoch normal ist, da die Oberleitung zum Schluss eingebaut wird. „Wir sind zuversichtlich, dass wir bis zum Ende der Sperrpause alles hinbekommen“, sagt Elsebach und geht davon aus, dass bis etwa Mitte November alle Umbauten an der Strecke abgeschlossen sind. Danach finden noch Abnahmen und Testfahrten statt. Parallel läuft jetzt bereits die Installation der Leit- und Sicherheitstechnik.
„Kleine Verschiebungen schnell wieder aufgeholt“
Zu den Berichten auch von dieser Redaktion, wonach Baufirmen Schwierigkeiten haben, die Ausfertigungspläne einzuhalten, erklärt Elsebach: „Wenn bei 800 Maßnahmen mal kleine Verschiebungen auftreten, kann das schnell wieder aufgeholt und der Zeitplan insgesamt eingehalten werden.“ Das sei der Vorteil einer fünfmonatigen Sperrung im Vergleich zu einer einwöchigen. Da wäre man schnell zurückgeworfen.

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Zwischen Bürstadt und Lampertheim ist in diesen Tagen noch einmal eine der riesigen Baumaschinen für den Gleisbau im Einsatz. Der Umbauzug „RU 800 S“ bewegt sich mit rund 200 Metern pro Stunde vorwärts und erneuert Schienen, Schwellen und Schotter. Das Besondere an dem mit allen Ver- und Entsorgungswagen rund ein Kilometer langen Zug: Das technische Meisterwerk erledigt alle Arbeitsgänge am Stück. Während der vordere Zugteil sich noch auf dem alten Gleis bewegt, fährt der hintere schon auf dem neuen.
Die Maschine löst während der Fahrt zunächst die Verbindungsschrauben zu den Schwellen und hebt die Schiene an. Dann gräbt sie sich in den Schotter, um die Schwellen herauszuheben und das Gestein abzusaugen. Parallel dazu hat sie sich bereits die neue Schiene gegriffen, die über den gesamten Bauabschnitt neben dem Gleis lag. Im hinteren Arbeitsbereich setzt die Maschine neue Schwellen ein und führt alte und neue Schiene so aneinander vorbei, dass nach dem Prozess neue Schienen auf neuen Schwellen liegen und die alte Schiene dort abgelegt wird, wo eben noch die neue lag.
Dann befestigt „RU 800 S“ die Schrauben und füllt Schotter auf. Zum Großteil wird Altschotter verwendet, der in der Zwischenzeit in der Maschine gereinigt wurde. Mitarbeiter, die während des Vorgangs unter dem monströsen und lauten Gerät im Gleisbett mitlaufen, prüfen mit ihren Blicken, ob alle Schrauben sitzen und die Abstände stimmen.
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