Immobilienmarkt

Immobilienmarktbericht Rhein-Neckar: Ist die Region weiterhin attraktiv?

Wie attraktiv die Region um Mannheim ist, steht unter anderem im Immobilienmarktbericht der Metropolregion Rhein-Neckar. Zu welchem Schluss das Papier kommt.

Von 
Christian Schall
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Im Mannheimer Glückstein-Quartier werden die Spitzenmieten für Büros erzielt. © Christoph Blüthner

Rhein-Neckar. Ein großes Sparprogramm beim größten Arbeitgeber in der Region, der BASF, Kommunen, deren finanzieller Handlungsspielraum zunehmend beschränkt ist und eine allgemein schwache Konjunktur. Trotz dieser aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist die Region weiterhin attraktiv. Zu diesem Schluss kommt die Metropolregion Rhein-Neckar in ihrem Immobilienmarktbericht 2025.

Demnach ist das Transaktionsvolumen in der Region im vergangenen Jahr um sieben Prozent auf 597 Millionen Euro gestiegen - „ein erster Trend in die richtige Richtung“, wie es in dem Bericht heißt. Denn das Ergebnis liegt immer noch unter dem Fünf-Jahres-Durchschnitt von 872 Millionen Euro und ist weit entfernt von den Rekordjahren 2020 und 2021 mit 1,3 und 1,25 Milliarden Euro.

Erstmals hat der Einzelhandel mit einem Anteil von 38,5 Prozent an allen Investments das Segment Büro (23 Prozent) überholt. Dazu hat unter anderem die Pleite der österreichischen Signa Group um den Unternehmer René Benko beigetragen. Zwei große Immobilien, das Galeria-Haus am Mannheimer Paradeplatz und die ehemalige Sportarena in der Heidelberger City, wechselten in diesem Zusammenhang den Besitzer. Die größte Einzel-Transaktion war jedoch der Verkauf des Darmstädter Hof Centrums mit 27.000 Quadratmetern in Heidelberg.

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Wie es zu den Verschiebungen im Marktbericht kommt

Bei den Büroimmobilien fällt darunter der Kauf der Heidelberger Print Media Academy mit 10.000 Quadratmetern durch den Immobilienunternehmer Hans-Jörg Kraus. Das Bürosegment liegt auf Platz drei hinter dem Bereich „Sonstiges“, zu dem unter anderem Wohnimmobilien gehören. Hier schlägt besonders der Kauf von 361 Neubau-Wohneinheiten mit 27.500 Quadratmetern im Franklin-Teilbereich Sullivan durch die Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft GBG zu Buche. Stark eingebrochen ist der Bereich Lager und Logistik, dessen Anteil nur noch 3,6 Prozent gegenüber 26,8 Prozent im Vorjahr erreichte.

Im Büroimmobilienmarkt hat die Region laut dem Bericht von wachsender Bautätigkeit und modernen Neubauten profitiert, die den Marktbedürfnissen Nachhaltigkeit und Flexibiltät entsprachen. Die Spitzenmieten mit 22 Euro pro Quadratmeter in Mannheim, 19 in Heidelberg und 16 Euro in Ludwigshafen sind weit entfernt von den sogenannten Big-7-Städten in Deutschland, in denen zwischen 25 und 40 Euro aufgerufen werden.

Welche Perspektiven der Büromarkt hat, wurde erstmals mit einer Return-to-Office-Analyse ermittelt. In einer im Januar und Februar durchgeführten Studie hat der Immobiliendienstleister JLL das Nutzungsverhalten von Büroflächen in Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg untersucht. Ergebnis: Die durchschnittliche Bürobelegung beträgt aktuell 76 Prozent, während sie vor Corona bei 85 Prozent lag. Die Befragten sind durchschnittlich 3,8 Tage pro Woche im Büro präsent, verglichen mit 4,2 Tagen vor der Pandemie.

Der Immobilienmarktbericht der Metropolregion Rhein-Neckar erscheint jährlich und entsteht in Zusammenarbeit mit dem Immobiliennetzwerk Rhein-Neckar. Dieses vereint mehr als 100 regionale Akteure der Gewerbeimmobilienbranche der Region mit dem Ziel, die Wahrnehmung des Standorts national und international zu verbessern.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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