Mannheim/Heidelberg. Ist Heidelberg die heimliche Gründungshauptstadt Deutschlands? Ein aktuelles Ranking legt das zumindest nahe: Demnach wurden in der Universitätsstadt im vergangenen Jahr 13,5 Start-ups pro 100 000 Einwohner gegründet. Heidelberg führt damit eine bundesweite Rangliste aus 56 Städten mit mehr als 150 000 Einwohnern an und liegt noch vor München und Berlin.
2023 hatte die bayerische Landeshauptstadt noch den ersten Platz in der Aufstellung belegt, Heidelberg landete damals auf Platz 5.
Auch Mannheim macht einige Plätze im Ranking gut
Mannheim schafft es 2024 erneut nicht in die Top 10 des Rankings, rückt aber mit 5,7 Start-up-Gründungen pro 100 000 Einwohner zumindest von Platz 17 in 2023 auf Platz 14 vor. Die Zahlen stammen aus dem Report „Next Generation - Startup-Neugründungen in Deutschland“, die der Startup-Verband und die Datenbank startupdetector am Mittwoch gemeinsam veröffentlicht haben.
Daraus geht auch hervor, dass - in absoluten Zahlen betrachtet - München und Berlin die beiden größten deutschen Start-up-Hotspots bleiben: In der Bundeshauptstadt wurden im gerade zu Ende gegangenen Jahr 2024 insgesamt 498 Start-ups gegründet, in der bayerischen Metropole waren es 203. Der Pro-Kopf-Vergleich zeige aber, „dass auch kleinere, forschungsnahe Standorte ganz oben mitspielen“, heißt es in dem Bericht. So zeichne sich Heidelberg „seit Jahren durch ein starkes Gründungsgeschehen im Umfeld der Universität aus“.
Insgesamt wurden der Erhebung nach im vergangenen Jahr 22 Start-ups in Heidelberg gegründet, acht mehr als 2023. Für Mannheim verzeichnet der Report 2024 insgesamt 18 Start-up-Gründungen, eine mehr als im Jahr zuvor.
Boom in der Software-Branche, Probleme im E-Commerce
Bundesweit wurden dem Report zufolge im Jahr 2024 insgesamt 2766 Start-ups gegründet, elf Prozent mehr als im Vorjahr. 2024 sei damit das zweitstärkste Gründungsjahr und werde nur durch den Spitzenwert im Corona-Jahr 2021 übertroffen, heißt es in dem Bericht.
„In Krisenzeiten entstehen besonders widerstandsfähige und wettbewerbsstarke Unternehmen. Die künftige Bundesregierung sollte diese Dynamik unterstützen und Start-ups zur Priorität machen. Deutschland muss zum Magneten für Spitzentalente werden und Technologie-Start-ups optimale Wachstumsbedingungen bieten“, sagte Helmut Schönenberger, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Startup-Verbands, anlässlich der Veröffentlichung des Reports.
Besonders viele innovative Gründungen gab es zuletzt im Software-Sektor: Mehr als jedes fünfte neue Start-up sei 2024 hier entstanden. „Der Software-Sektor erweist sich erneut als Zugpferd der deutschen Start-up-Landschaft“, wird Felix Engelmann, Mitgründer der Datenbank startupdetector, in einer Mitteilung zitiert. Auch die Bereiche Bildung (EdTech) und Gaming seien nach zwei schwierigen Jahren wieder gewachsen.
Herausfordernd bleibt die Lage unter anderem für Start-ups im E-Commerce. Sie waren im vergangenen Jahr besonders häufig von Insolvenz betroffen.
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