Gründer

Ereignisarmes Heimspiel für Melis Sekmen in der Start-up-Szene

Vor kurzem zur CDU gewechselt, spricht Sekmen nun in Heidelberg beim Verein Palatina Business Angels Rhein-Neckar. Dabei bietet die ehemalige Grüne Jungunternehmern wenig Konkretes

Von 
Dieter Keller
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Melis Sekmen setzt sich schon lange für die Start-up-Szene ein. © dieter Keller

Heidelberg. „Das ist ein Schritt nach vorne.“ Die Mannheimer Bundestagsabgeordnete Melis Sekmen rechtfertigt sich immer noch dafür, dass sie Anfang Juli bei der Grünen-Fraktion aus- und in der Unions-Fraktion eingetreten ist. Dies stellte sie auch an den Anfang eines ihrer ersten Auftritte in der Region nach diesem spektakulären Schritt: vor Start-up-Unternehmern, die ihre Geschäftsmodelle vor Investoren in Heidelberg beim Verein Palatina Business Angels Rhein-Neckar präsentierten. Manch einer war auch gekommen, um etwas über Sekmens Beweggründe zu hören.

Gründungen verdienten mehr Wertschätzung in der Gesellschaft

Für die 30-jährige Mannheimerin war es eigentlich ein Heimspiel: Für die Start-up-Szene setzt sie sich schon lange ein. Sie war Aufsichtsrätin der Mannheimer Gründerzentren. Da habe sie das Innovationszentrum GreenTech initiiert, streicht sie heraus. Was sie den Insidern in ihrer „Key Note“ erzählt, also ihrer Einführungsrede, zeugt zwar davon, dass sie bei der CDU angekommen ist. Es dürfte die Jungunternehmer aber nicht viel weitergebracht haben.

„Wir müssen Menschen für das Unternehmertum begeistern“, so ein Satz könnte auch von CDU-Chef Friedrich Merz stammen. Eine Unternehmensgründung sei ein „sehr großer, mutiger Schritt“, der mehr Wertschätzung in der Gesellschaft verdiene. Das sei einer der Hauptgründe dafür, dass sie sich dafür stark mache, dass Menschen aus unterschiedlichen sozialen Milieus die Möglichkeit haben zu gründen.

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Menschen nicht nur aus den Szenevierteln der Großstädte sollten befähigt werden, ihre eigene Gründungsidee umzusetzen. Dazu müsse diese Kultur viel stärker in die Schulen gebracht werden. Sie habe sich in den letzten Jahren im Bundestag dafür eingesetzt, dass das auch ein Thema an den Berufsschulen werde. Was sie nicht erwähnte: Für Bildungspolitik sind die Länder zuständig und nicht der Bund.

Sekmen preist den Wachstumsfonds Deutschland an

Sekmen preist den gerade eingerichteten Wachstumsfonds Deutschland an, „für den ich mich persönlich sehr stark eingesetzt habe“. Für diesen Fonds, der Kapital auch für Start-ups zur Verfügung stellen soll, haben der Bund und große Unternehmen eine Milliarde Euro aufgebracht.

Nur: Was das den Start-up-Gründern konkret bringen kann, diese Chance der Werbung nutzt sie nicht. Sekmen spricht nur von einem „angemessenen Rendite-Risiko-Verhältnis“ und kommt schnell auf die Mitarbeiterkapitalbeteiligung zu sprechen, die gerade reformiert wurde - „ein wichtiger Schritt, um Fachkräfte zu gewinnen, aber auch Kapital zu mobilisieren“. Sie werde sich weiter für gute Rahmenbedingungen für Gründerinnen und Gründer einsetzen, verspricht sie zum Abschluss wenig konkret.

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Der Verein Palatina will einen Beitrag zu einer neuen Kultur von Selbstständigkeit und Unternehmertum leisten. Zehn Jungunternehmer präsentierten bei der Start-up-Nacht kurz ihre Geschäftsideen. Dabei fiel auf: Alle sehen für ihre Produkte einen Millionen- bis Milliardenmarkt. Daran gemessen klingen die Summen, die sie an Risikokapital suchen, mit um die eine Million Euro fast bescheiden.

Und noch eines haben sie gemeinsam: Es sind alles Männer, die ihre Ideen vortragen. Bei Frauen ist Fehlanzeige. Allerdings will Palatina demnächst auch einen Abend nur mit Start-up-Unternehmerinnen veranstalten.

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