Industrie

Bilfinger: 251 von 750 geplanten Stellen sind abgebaut

Der Mannheimer Industriedienstleister Bilfinger treibt sein Effizienzprogramm voran - und damit auch den weltweiten Stellenabbau. Auf welchem Stand die Gespräche für die Zentrale sind

Von 
Alexander Jungert
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Ein Bilfinger-Mitarbeiter vor einer Anlage in Norwegen. © Bilfinger

Mannheim. „Es sieht überall recht positiv aus. Punkt.“ So beschreibt der Bilfinger-Vorstandsvorsitzende Thomas Schulz das zweite Quartal. Eine hohe Nachfrage hat dem Industriedienstleister erneut einen Schub gegeben. „Insbesondere profitieren wir mit unserem Angebot von den wachsenden Märkten im Bereich der Energiewende“, erklärt Schulz. Gleichzeitig setzt Bilfinger seine Strategie - und vor allem das Effizienzprogramm - um.

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Bilfinger will in den kommenden Jahren mit einer verschlankten Verwaltung sowie standardisierten Arbeitsabläufen effizienter werden. Ab Januar sollen dadurch rund 55 Millionen Euro pro Jahr eingespart werden. Einmalig entstehen zunächst allerdings Kosten von 62 Millionen Euro.

„Sehr, sehr bedauerlich“

Teil des Effizienzprogramms ist auch der Abbau von 750 Stellen. Davon hat Bilfinger bis Ende Juni 251 gestrichen - vor allem außerhalb Deutschlands. Wie viele Jobs in der Mannheimer Zentrale wegfallen werden, ist nach wie vor unklar. Im Moment arbeiten dort etwa 230 Menschen. Schulz nennt keine Details, weil die Gespräche mit der Arbeitnehmervertretung noch laufen.

Zwar bezeichnet er den Mannheimer Standort als gesichert. Doch hebt er die Notwendigkeit hervor, die Verwaltung schlanker und schneller aufzustellen. Der Stellenabbau sei „sehr, sehr bedauerlich“, könne aber nicht vermieden werden. Da in Mannheim naturgemäß viel Verwaltung sitzt, ist damit zu rechnen, dass der Anteil abgebauter Stellen entsprechend groß werden dürfte.

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Der Umsatz kletterte im zweiten Quartal im Jahresvergleich um vier Prozent auf 1,12 Milliarden Euro. Währungsbereinigt legten die Erlöse um sechs Prozent zu. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf den Unternehmenswert (Ebita) stieg um gut ein Drittel auf 43 Millionen Euro. Dazu trug auch das Effizienzprogramm bei. Die dazugehörige Marge verbesserte sich von drei Prozent im Vorjahr auf 3,9 Prozent. Unter dem Strich blieb in den drei Monaten bis Ende Juni ein Gewinn von 30 Millionen Euro nach 19 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Jahresziele bestätigen die Mannheimer.

Besser als erwartet

Dass sich die Marge des Industriedienstleisters verbessert hat, lobt Analyst Gregor Kuglitsch von der Schweizer Großbank UBS in einer ersten Reaktion. Insgesamt hätten die Kennziffern die Erwartungen übertroffen. Auch die Börse freut sich: Am Montagnachmittag liegt der Aktienkurs des Unternehmens mit fast 3,8 Prozent im Plus.

Für das laufende Jahr rechnet Bilfinger weiter mit Erlösen von 4,3 bis 4,6 Milliarden Euro. Am Umsatz sollen mit 3,8 bis 4,1 Prozent deutlich mehr als 2022 als operatives Ergebnis (Ebita-Marge) hängen bleiben. (mit lsw)

Redaktion berichtet aus der regionalen Wirtschaft

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