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Ausbildungs-Initiative Aufstiegshelfer in der SAP Arena: „Man muss dran bleiben“

Bei einem Coaching-Tag in der SAP Arena erfahren Auszubildende und Studierende, wie andere junge Menschen mit Rückschlägen umgegangen sind.

Von 
Stefanie Ball
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Mannheim. Als Philipp Hoock bei der Bilanzklausur patzt, exmatrikuliert ihn die Duale Hochschule Mannheim. „Das war eine schwierige Situation“, erzählt Hoock rückblickend. Nun, acht Jahre später, ist der 28-Jährige beim Schmierstoffkonzern Fuchs SE Manager Digital Transformation und reist um die Welt, um die Standorte digital fit zu machen.

Hinter ihm liegen eine Ausbildung und ein berufsbegleitendes Bachelor-Studium – sowie eine bestandene Bilanzklausur. „Im Leben gibt es Höhen und Tiefen, die Exmatrikulation war ein Tief, und ich musste das auch erst einmal für mich akzeptieren“, erklärt Hoock. Die entscheidende Frage in solchen Situationen sei jedoch: „Was lerne ich daraus? Wie geht es weiter?“

Vor Hoock in der Sportsbar Whistle in der Mannheimer SAP Arena sitzen rund 45 Auszubildende, die von der Aufstiegshelfer-Initiative zu einem Coaching-Tag eingeladen wurden. Das Event bildet den Abschluss einer Kampagne, die einst mit dem Ziel begann, junge Sportlerinnen und Sportler aus der Rhein-Neckar-Region mit acht Unternehmen zusammenzubringen, darunter die AOK Rhein-Neckar-Odenwald, Lenz Energie, Volksbank Kraichgau, SAP und Fuchs. Die Geschäftsführer beziehungsweise Vorstandsvorsitzenden haben die jungen Leute persönlich unter die Fittiche genommen und ihnen Praktika in ihren Betrieben ermöglicht.

Hartnäckigkeit, die beeindruckt

Für die Teilnahme am Coaching-Event konnten die Unternehmen nun Auszubildende oder Dual Studierende benennen. Einer ist Denny Lanzafame. Er ist 28 Jahre alt, Elektriker und macht jetzt eine zweite Ausbildung beim Softwareunternehmen Rodias GmbH. Was ihn an Philipp Hoocks Lebensweg beeindruckt hat, ist die Hartnäckigkeit. „Man muss dran bleiben, wenn es mal bergab geht, geht es auch wieder bergauf“, sagt der gebürtige Weinheimer.

Neben Hoock sitzt Isabella Hartig. Sie ist Profi-Fußballerin beim Bundesligisten TSG Hoffenheim, nebenher hat sie studiert, gerade promoviert sie. Sie war ein Jahr lang wegen einer Knieverletzung außer Gefecht gesetzt und ist gerade erst auf den Rasenplatz zurückgekehrt. „Egal, welches Problem in meinem Leben noch kommt, ich weiß jetzt, es wirft mich nicht aus der Bahn“, erzählt Hartig. Das beeindruckt Maria Raffaela Palermo, die bei der AOK ein Duales Studium Soziale Arbeit absolviert. „Die positive Einstellung, der Optimismus, das kann man sich abschauen.“

Herausforderung, in Unterschiedlichkeit und Vielfältigkeit zusammenzuarbeiten

Wie die Generation Z, die zwischen 1995 und 2010 Geborenen, in den Unternehmen zurechtkommt, war das Thema von Felix Behm, selbst erklärter Experte in dieser Frage. Eine seiner - auf Umfragen basierenden – Thesen: Jeder zweite junge Mensch wäre lieber arbeitslos als unglücklich in seinem Job. Das käme für Linh Weiss, Dual Studierende bei der Hochwarth IT GmbH, nicht in Frage. „Wenn ich unglücklich mit meinem Job wäre, würde ich mir einen neuen suchen“, sagt sie und ergänzt schnell: „Aber ich bin ja nicht unglücklich.“

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Von
Christian Schall
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Für AOK-Geschäftsführer Joachim Bader liegt die große Herausforderung darin, in der Unterschiedlichkeit und Vielfältigkeit zusammenzuarbeiten. Egal, wer, wen führt, der Babyboomer die Generation Z, oder ein junger Mensch ein Team aus Babyboomern. Die zentrale Frage sei: „Wer kann sich mit welchen Stärken in ein Team einbringen, das ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance.“

Freie Autorin

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