Baustoffe

Heidelberg Materials hält Enteignung seiner russischen Werke für möglich

Drei Werke hat Heidelberg Materials in Russland, wie lange noch könnte auch der russische Staat entscheiden

Von 
Bettina Eschbacher
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Technische Herausforderung: die Kuppeldecke aus Beton für den größten Konferenzraum. © Manfred Rinderspacher

Heidelberg. Viele Unternehmen haben sich seit Ausbruch des Ukraine- Kriegs aus Russland zurückgezogen, Heidelberg Materials aber nicht: Drei Werke produzieren weiter in Russland - „auf kleiner Flamme“, wie Vorstandschef Dominik von Achten betont.

Man stelle nur Baustoffe für den lokalen Markt her, alle Investitionen dort seien eingefroren. „Wir beobachten die  Situation sehr detailliert“, so von Achten. Auch der ethisch-moralische Aspekt werde im Vorstand heftig diskutiert. Konkurrent Holcim hat bereits seinen Rückzug angekündigt.

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Möglich ist aber auch, dass die Entscheidung den Heidelbergern aus der Hand genommen wird. Von Achten schließt nicht aus, dass der russische Staat das Unternehmen enteignen könnte - ähnlich wie beim Öl- und Gaskonzern Wintershall. „Politische Vorbereitungen werden getroffen“, sagte er. Eine Enteignung sei von heute auf morgen durchsetzbar.

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2022 hat Heidelberg Materials bereits rund 100 Millionen Euro auf das Russland-Geschäft abgeschrieben, 150 Millionen Euro stehen noch in den Büchern. In Russland erzielt der Dax- Konzern nur drei Prozent seines Umsatzes, der 2022 bei 21,1 Milliarden Euro lag. 

Redaktion Bettina Eschbacher ist Teamleiterin Wirtschaft.