New Work - Start-up löst sich von BASF

BASF-Start-up 1000 Satellites plant noch mehr Büros für Pendler

Von 
Bettina Eschbacher
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Zwischen Säulen: der Standort von 1000 Satellites in Wachenheim. © 1000 Satellites

Rhein-Neckar. Die Zielgruppe von 1000 Satellites ist riesig: Es sind all die Tausende in der Region, die viel Zeit durch die Fahrt zu ihrem Unternehmen verlieren. Und die auch in Corona-Zeiten nicht immer allein im womöglich schlecht ausgestatteten Homeoffice sitzen wollen. 1000 Satellites bietet sogenannte Coworking Spaces, die flexibel und firmenübergreifend Büroraum anbieten.

Dort können die Beschäftigten unterschiedlicher Firmen an einem oder mehreren Tagen in der Woche arbeiten - vor der Haustür also, aber in professionell eingerichteten Räumen und mit der Möglichkeit, mit Coworkern zu interagieren. Das besondere daran: Die Satellitenbüros finden sich nicht mitten in Mannheim oder Darmstadt, sondern in von den Zentren weiter entfernten Kommunen - wo die Pendler wohnen.

1000 Satellites wurde vor gut zwei Jahren gegründet - im BASF-eigenen Gründerzentrum Chemovator. Chemovator mit Sitz in Mannheim ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der BASF. Sie bietet Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Ressourcen sowie externe Start-up-Experten für Ideen außerhalb des Kerngeschäfts des Konzerns. Der Ludwigshafener Chemiekonzern will damit kreative und ungewöhnliche Ideen fördern.

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Die Gründerfirmen arbeiten dort jedoch wie eigenständige Start-ups. Wenn die Geschäftsidee funktioniert, müssen sie sich entscheiden, ob sie eine Ausgründung wagen oder lieber einer Übernahme durch die BASF. 1000 Satellites hat sich für den Weg in die Unabhängigkeit entschieden. Wie das Start-up um Caro Windlin, Gregory von Abendroth und Markus Hummelsberger jetzt mitteilte, ist das Team - nach einer erfolgreichen Finanzierungsrunde - nun eine eigenständige GmbH,

Bereits acht Standorte

Es ist die zweite erfolgreiche Ausgründung des Chemovators nach Boxlab Services. Das erste Start-up aus dem BASF-Netz hat sich darauf spezialisiert, schnellen Ersatz von beschädigten Kartonagen oder individuelle Etiketten zu beschaffen - ein komplexer Service in hochregulierten Industrien wie der Chemie.

1000 Satellites mit 15 Mitarbeitenden hat inzwischen acht Standorte. Teilweise eigene, teilweise mit Partnern. Die Coworking Spaces finden sich in Mannheim, Neustadt, Bellheim, Darmstadt und sogar in Stuttgart-Feuerbach. Die Räumlichkeiten sind ganz unterschiedlich, das sei auch gewollt, erklärt Sprecherin Melissa Sacher. Der Mannheimer Bürosatellit auf dem ehemaligen Taylor-Kasernengelände etwa sei hochmodern. Im pfälzischen Wachenheim dagegen hat man sich im altehrwürdigen Weingut Dr. Bürklin-Wolf eingenistet.

Natürlich hat auch dem Start-up die Corona-Pandemie zu schaffen gemacht. „Den Rückzug ins Homeoffice haben wir schon gemerkt, viele Menschen wollten ja gar nicht mehr rausgehen“, sagt Sacher. Aber die Nachfrage normalisiere sich gerade wieder. Und die nächsten Satelliten sind schon in Planung, unter anderem in Speyer. Auch neue Regionen sollen erschlossen werden.

Redaktion Bettina Eschbacher ist Teamleiterin Wirtschaft.

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