Im Test

Audi A3: Agiler Kompakter mit hohem Fahrspaß

Seit fast 20 Jahren ist der Audi A3 als Premium-Alternative zum Golf am Start. Jetzt gab es mal wieder ein Facelift. Wie sich der Wagen fährt und was neu ist.

Von 
Christian Schall
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Der Grill des überarbeiteten Audi A3 präsentiert sich nun flacher und breiter. LED-Scheinwerfer gibt es jetzt serienmäßig. © AUDI AG

In der Kompaktklasse ist der VW Golf seit Jahrzehnten das Maß aller Dinge. Aus dem Wolfsburger Konzernkonglomerat gibt es mit dem Audi A3 aber auch eine Premium-Alternative, und das bereits seit fast 20 Jahren. In der vierten Generation hat der Kompakte nun eine Überarbeitung bekommen – mit moderaten Veränderungen.

Der Kühlergrill präsentiert sich nun flacher und breiter, das Heck erscheint durch einen neuen Stoßfänger noch dynamischer. LED-Scheinwerfer spendiert Audi jetzt serienmäßig, außerdem kann beim Tagfahrlicht erstmals zwischen vier verschiedenen Signaturen gewechselt werden.

Mit dem Facelift hat die A3-Familie Zuwachs bekommen: Zu Limousine und Sportback gesellt sich nun auch die Variante allstreet. Der Crossover mit Offroad-Charakter steht für drei Zentimeter mehr Bodenfreiheit gegenüber dem Sportback und einer erhöhten Sitzposition.

Gut strukturiert präsentiert sich das Cockpit des Audi A3. © AUDI AG

Unter der Haube arbeiten wahlweise drei Benziner (einer davon als quattro) und zwei Dieselantriebe. Neu sind zwei Plug-in Hybride mit 204 oder 272 PS, die bis zu 143 Kilometer rein elektrisch fahren können.

Im Test stellte sich der kräftigere Diesel vor. Der 150 PS starke Vierzylinder gefällt mit einer perfekt aufeinander abgestimmten Technik. Begleitet von einem kernigen Diesel-Klang aber trotzdem leise schiebt das Aggregat den Wagen leichtfüßig und geradlinig voran. Der Selbstzünder hängt gut am Gas, das siebenstufige S-tronic-Getriebe sortiert die Gänge geschmeidig und von den Insassen unbemerkt, auch, wenn einmal spontan eine hohe Leistung gefordert wird. Trotz seiner Kraft von 150 PS hält sich der Motor beim Durst angenehm zurück und kommt mit 5,2 Litern aus.

Audi A3 Sportback advanced 35 TDI S tronic

Motor: Reihen-Vierzylinder-Diesel

Hubraum: 1.968 ccm

Leistung: 110 kW / 150 PS

Max. Drehmoment: 360 Nm

Antrieb: Frontantrieb, siebenstufiges S tronic Getriebe

Höchstgeschw.: 227 km/h

Beschleunigung: 0 bis 100 km/h in 8,1 Sekunden

Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 5,1 l /Testverbrauch: 5,2 l

CO2-Emission: 132 g/km

Schadstoffklasse: Euro 6e

Leergewicht: 1.410 kg

Länge: 4354 mm, Breite: 1816 mm, Höhe: 1466 mm

Kofferraum: 380 - 1200 l

Preis: 40.150 Euro

Serienausstattung: 17 Zoll Räder, Klimaautomatik, Außenspiegel el. einstell- u. beheizbar, Audi virtual cockpit, MMI Radio Plus m. Digitalradio und Bluetooth-Schnittstelle, LED-Scheinwerfer, Multifunktions-Lederlenkrad, Komfortfahrwerk, Ambiente-Lichtpaket, Mittelarmlehne vorn, Kühlerschutzgitter in Titanschwarz, versch. Assistenzsysteme. cs

Der A3 bietet ein schönes Fahrgefühl und verhält sich sehr agil und wendig. Viel trägt die feinfühlige Progressivlenkung (plus 250 Euro) dazu bei, die dem Fahrer stets die Sicherheit verleiht, die Kontrolle über den Wagen zu beherrschen. So stellen auch flott genommene Kurven keine besondere Herausforderung dar, erst recht nicht, wenn man zusätzlich das adaptive Fahrwerk (plus 1050 Euro) wählt, mit dem das Fahrzeug einen Zentimeter tiefer liegt. Seine leicht dynamische Ausprägung ist durch ein härteres Abrollen zu vernehmen, es bietet den Fahrgästen dennoch einen guten Komfort.

Das gilt auch für das Gestühl in der ersten Reihe, das einen festen Halt und eine angenehme Passform gibt und absolut langstreckentauglich ist. Dahinter geht es etwas enger zu: Besonders wenn die Passagiere auf den Vordersitzen mehr Platz benötigen, ist die Beinfreiheit im Fond eingeschränkt. Der Kofferraum schluckt 380 Liter, das ist fast identisch zum Golf.

Der Kofferraum des A3 schluckt 380 Liter. © AUDI AG

Was die Bedienung angeht, ist der kompakte Ingolstädter dagegen seinem Wolfsburger Bruder voraus. Zwar besteht das System auch aus einem Dickicht vieler Untermenüs, die wichtigsten Funktionen lassen sich aber schnell aufrufen. Außerdem gibt es eine eigene Steuereinheit für Klima und Lüftung, die sich einfach bedienen lässt. Das gilt ebenfalls für die Tasten und Walzen am Lenkrad, das mit Belegungen nicht überfrachtet ist.

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Der Premium-Anspruch der vier Ringe zeigt sich auf dem Preisschild: 40.150 Euro stehen beim Testwagen in der mittleren Ausstattungsstufe advanced. Der günstigste Diesel mit 116 PS startet bei 34.400 Euro, der gleichstarke Einstiegs-Benziner mit Schaltgetriebe beginnt bei 31.300 Euro. Obwohl Audi die Serienausstattung um Klimaautomatik, Multifunktions-Lederlenkrad, Ambientelicht und Mittelarmlehne vorn erweitert hat, sollten ein paar weitere Tausender für ein noch höheres Niveau einkalkuliert werden.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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