Im Test

Nissan Qashqai e-Power: Elektrisch fahren ohne Reichweitenangst

Nissan hat sein Erfolgsmodell Qashqai überarbeitet. Erstmals können Nutzer nun auch auf Google-Dienste zurückgreifen. Was sonst noch anders ist.

Von 
Christian Schall
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Der Kühler des Nissan Qashqai ist neu gestaltet: Dutzende dreidimensionale, schwarz glänzend lackierte Elemente bilden mit den Scheinwerfern ein Dreieck. © Nissan

Bei hybrid-betriebenen Autos denkt man sofort an Japan. Schließlich war Toyota Vorreiter dieser Antriebstechnologie. Japan ist aber auch Nissan – und der Konkurrent hat mit einer ähnlichen Technik, e-Power genannt, vor rund zweieinhalb Jahren den Crossover Qashqai ausgestattet. Wesentlicher Unterschied zu herkömmlichen Hybriden: Die Antriebskraft kommt nie vom Verbrenner. Ein Elektromotor treibt die Räder an, während der Verbrennungsmotor die Fahrbatterie mit Strom versorgt. Den Stromfluss an Batterie, Elektromotor oder beides steuert ein Wechselrichter.

Nissan Qashqai e-Power im Test: Spontaner und spritziger Antritt

Die Japaner haben den Qashqai, der herstellerintern an der Spitze der Verkaufszahlen steht, überarbeitet. Am deutlichsten zeigt sich das neue Design am Kühlergrill, auf dem nun Dutzende dreidimensionale, schwarz glänzend lackierte Elemente ein Dreieck bilden. Es gibt eine breitere Palette an Bereifungen mit Leichtmetallfelgen sowie eine größere Auswahl an Lackierungen.

Nissan Qashqai e-Power N-Design

Verbrennungsmotor: Dreizylinder-Benziner; Hubraum: 1.477-1.497 ccm; Leistung: 116 kW / 158 PS; Max. Drehmoment: 250 Nm

E-Motor: 140 kW / 190 PS; Max. Drehmoment: 330 Nm;

Antrieb: Frontantrieb

Höchstgeschw.: 170 km/h

Beschleunigung: 7,9 Sekunden von 0-100 km/h

Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 5,2 l Benzin; Testverbrauch: 5,8 l

Schadstoffklasse: Euro 6d

CO2-Emissionen: 118 g/km

Länge: 4.425 mm, Breite: 1.835 mm, Höhe: 1.625 mm

Kofferraum: 455 - 1.440 l

Leergewicht: 1.665 kg

Preis: 46.120 Euro

Serienausstattung: 20 Zoll LM-Räder, Zwei-Zonen Klimaautomatik, LED-Scheinwerfer u. -rückleuchten, 12,3 Zoll digit. Cockpit, 12,3 Zoll Farbdisplay m. Touchscreen, Nissan Connect m. Google Automotive; Frontscheibe, Lenkrad u. Vordersitze beheizbar, 360 Grad 3D-Rundumsicht, Rückfahrkamera; Armaturenbrett, Mittelkonsole u. Türarmlehne mit Elementen aus Alcantara; dynam. Blinker vo./hi., Ambientebeleuchtung, versch. Assistenzsysteme. cs

Der Elektromotor hilft dem Qashqai zu einem spontanen und spritzigen Antritt. Er baut zügig Tempo auf und gibt sich leichtfüßig - eben wie ein vollelektrischer Wagen. Der Vortrieb gelingt leise, nur das Laden der Batterie wird von einem brummenden Ton begleitet. Etwa bei Tempo 160 ist zu spüren, dass mit 170 das Ende der Fahnenstange erreicht ist und abgeregelt wird, der bis dahin zügige Vortrieb lässt erheblich nach.

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Reichweitenangst gibt es beim e-Power-Antrieb nicht: Gerade im Stadtverkehr kommt der Crossover auf einen hohen elektrischen Anteil und schafft so über 900 Kilometer ohne zu Tanken. Im Test begnügte er sich mit 5,8 Liter.

Insgesamt bietet der Qashqai ein angenehmes Fahrgefühl sowie eine gute Übersicht nach vorne und zur Seite. Für den Reisekomfort sorgen ein gut abfederndes Fahrwerk und bequeme Sitze. Das Platzangebot im Fond kann nicht ganz mit der ersten Reihe mithalten. Das spüren besonders Großgewachsene über ihrem Scheitel.

Im Innenraum des Nissan Qashqai herrschen eine klare Struktur und Ordnung. © Nissan

Der Innenraum ist ansprechend und sehr gut verarbeitet. Die meisten Oberflächen sind weich; an den Türen, auf dem Armaturenbrett und an der Mittelkonsole wurde viel Alcantara verwendet, was angenehm in der Haptik ist und einen hochwertigen Eindruck verleiht. Positiv sind außerdem die klare Struktur und Ordnung.

Damit zur Bedienung des Qashqai: Die Japaner mögen es gern klassisch, was klar zu erkennen ist an vielen Tasten und einer separaten Bedieneinheit für Klimaanlage und Lüftung, die ebenfalls mit Tasten und Drehschaltern gesteuert werden. Und sogar an den Lufteinlässen kann die Intensität der einströmenden Frischluft weiterhin mit Drehreglern verstellt werden.

In den Kofferraum des Nissan Qashqai passen mindestens 455 Liter. © Nissan

Eine Etage darüber, auf dem 12,3 Zoll Bildschirm, ist natürlich längst das digitale Zeitalter eingezogen. In der Weiterentwicklung greift das System nun, zum ersten Mal bei einem Modell des Herstellers, auf verschiedene Google-Dienste zurück, etwa das Programm Maps für die Navigation oder Assistent für Sprachbefehle. Wer den Bildschirm lieber mit den Fingern bedient, findet sich auch damit gut zurecht.

Auf dem Preisschild des Qashqai stehen mindestens 34.140 Euro. Dafür gibt es das Einstiegsmodell, einen 140 PS Mildhybrid in der Variante Acenta. In der gleichen Linie startet die e-Power-Motorisierung bei 39.780 Euro. Fünf Ausstattungspakete stehen zur Wahl, für das Top-Modell Tekna+ liegt der Preis um knapp 10.000 Euro höher.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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