Die Mobilitätsmarken der Hyundai Motor Group wollen mit 17 Kooperationspartnern, darunter weitere Tochtergesellschaften der Hyundai-Gruppe und Softwareentwicklungsfirmen, ein Konsortium zur modellbasierten Entwicklung (Model-Based Development, MBD) bilden. Ziel des Konsortiums ist es, die Wettbewerbsfähigkeit von Kia und Hyundai bei der Entwicklung von Fahrzeugsteuerungssystemen zu stärken.
Hintergrund: Die Entwicklung softwaredefinierter Fahrzeuge (Software Defined Vehicles, SDVs) erfordert eine integrierte Software, die die verschiedenen elektronischen Systeme im Fahrzeug auf der Grundlage einer domänenzentrierten Architektur steuert. In der Vergangenheit musste die Steuerungssoftware in die Hardware implementiert sein, um verifiziert und weiter verbessert werden zu können. Der Vorteil der modellbasierten Entwicklungsmethodik ist, dass sie die Effizienz maximiert, indem sie den Algorithmus durch eine virtuelle Simulation verifiziert und so die Entwicklungszeit verkürzt und zugleich die Qualität steigert.
Das MBD-Konsortium will die Effizienz von Investitionen in die Softwareerstellung und in virtuelle Entwicklungslösungen steigern sowie ein softwarebasiertes Entwicklungssystem durch Standardisierung und gemeinsame Nutzung solcher Umgebungen fördern. Damit soll das Konsortium zu einer organischeren Integration der Steuerungssoftware von Kia und Hyundai beitragen, insbesondere durch die Standardisierung von Software und virtuellen Entwicklungssystemen.
Gegliedert ist das Konsortium in eine "Entwicklungsgruppe", die sich der Entwicklung von Steuerungen und Softwareprodukten widmet, und eine "Technologiegruppe", die Spezialtechnologien zur Bildung eines umfassenden kollaborativen Ökosystems fördert. Die Mitglieder sollen Technologien austauschen, um ihre jeweiligen Wettbewerbsvorteile auszubauen und den Übergang zu softwaredefinierten Fahrzeugen (SDV) zu beschleunigen, indem sie eine standardisierte Umgebung für die Softwareentwicklung und virtuelle Validierung schaffen.
Die Koreaner planen, ein offenes Ökosystem für die SDV-Entwicklung aufzubauen. Es soll den Technologieaustausch und die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern unterstützen sowie die Standardisierung der abgeschlossenen Steuerungssoftwareentwicklung und der virtuellen Validierungssysteme des Konsortiums fördern.
Bereits im vergangenen Herbst hatte die Hyundai-Gruppe eine neue globale Strategie vorgestellt, der zufolge alle Modelle bis 2025 durch die Initiative "Unlock the Software Age" zu SDVs aufgerüstet werden sollen. Der Konzern will mit dieser Initiative einen entscheidenden Schritt auf dem Weg in die neue Mobilitätsära machen, um den Kunden die Freiheit der Bewegung und innovative Nutzererlebnisse durch softwareverknüpfte, sichere und komfortable Mobilitätslösungen zu bieten.
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