Im Test

Kia Sorento Plug-in Hybrid: Die Alternative zum Familien-Van

Von 
Christian Schall
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Mannheim. Wer sich ein SUV kauft, hat eher selten vor, damit ins Gelände zu fahren. Es sind mehr praktische Gründe wie die erhöhte Sitzposition und ein besseres Sicherheitsempfinden, die dieser Fahrzeugklasse hohe Verkaufszahlen bescheren. Beim Kia Sorento dürfte für viele Käufer noch die enorm variable Raumaufteilung dazukommen. Das SUV der Koreaner ist inzwischen in der vierten Modellgeneration angekommen, und fährt nun auch elektrisch. Der Plug-in Hybrid mit 265 PS Systemleistung und Allradantrieb stellt gleichzeitig die Top-Motorisierung der Baureihe.

Das Platzangebot ist enorm und äußerst variabel. Zu der hohen Sitzposition, die einen guten Überblick bietet, gibt es viel Raum in alle Richtungen. Selbst in der zweiten Reihe können die Insassen ihre Beine mühelos übereinanderschlagen. Im Fond kommen drei Erwachsene problemlos unter, ohne sich quetschen zu müssen. Zudem kann die Rückbank vertikal verschoben werden, ebenso lässt sich die Neigung der Lehne auch im Fond verstellen. Optional kann eine dritte Sitzreihe für zwei Personen oder, neu, eine Variante mit sechs verstellbaren Einzelsitzen bestellt werden.

Kia Sorento 1.6 T-GDI Platinum Plug-in Hybrid

Verbrennungsmotor: Vierzylinder-Benziner; Hubraum: 1598 ccm; Leistung: 132 kW / 180 PS; Max. Drehmoment: 265 Nm

E-Motor: 66,9 kW / 91 PS; 304 Nm; Batteriegröße: 13,8 kWh

Max. Systemleistung: 195 kW / 265 PS; 350 Nm

Antrieb: Allradantrieb, Sechs-Stufen-Automatikgetriebe

Höchstgeschw.: 193 km/h

Beschleunigung: 8,7 Sekunden von 0-100 km/h

Schadstoffklasse: Euro 6d

CO2-Emissionen: 36 g/km

Verbrauch pro 100 Kilometer (Werksangaben/WLTP): 1,6 l Benzin; 16,1 kWh; Testverbrauch: 6,6 l

Länge: 4810 mm, Breite: 1900 mm, Höhe: 1700 mm

Kofferraum: 693 – 2077 l

Leergewicht: 2015 kg

Preis: 63 940 Euro

Serienausstattung: 19 Zoll LM-Felgen, volldigitales Kombiinstrument, Zwei-Zonen-Klimaaautomatik, Lederausstattung, Sitzheizung u. -lüftung, el. Heckklappe, Rückfahrkamera, Navigation, Head-up Display, Bose Surround-Soundsystem, versch. Assistenzsysteme. cs

Trotz des hohen Komforts im Fond bleibt ohne dritte Sitzreihe immer noch viel Stauraum. 693 Liter passen bei Fünferbestuhlung hinein. Der Sorento ist daher eine gute Alternative zu einem Van.

Reiner Elektromodus schwierig

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Im Test präsentierte sich das Topmodell in Vollausstattung. Unter seiner Haube arbeiten ein 1,6-Liter-Turbobenziner und ein 66,9 kW starkes Elektroaggregat Hand in Hand. Angetrieben wird er serienmäßig von vier Rädern – sofern man nicht den Eco-Modus einstellt, in dem nur die Vorderachse arbeitet. Die Kombination aus zwei Motoren schiebt den Zweitonner zügig an. Bei Zwischenspurts nörgelt der Motor auf akustische Weise. In Kurven gibt sich das Fahrwerk stabil, durch die Aufbauhöhe ist eine leichte Seitenneigung jedoch nicht zu vermeiden.

Bei unseren Fahrten genehmigte sich der Zweitonner 6,6 Liter – nicht wenig für den Hybridmodus. Ist die Batterie vollgeladen, schafft der Sorento laut Display 59 Kilometer Strecke rein elektrisch. Allerdings lässt sich die tatsächliche Reichweite, die in der Praxis niedriger ist, nur schwer überprüfen. Denn obwohl der Wagen über eine Taste zum reinen Elektrofahren verfügt, wechselt das Aggregat immer wieder in den Verbrenner- oder Hybridmodus. Abschalten lässt sich das nicht.

Weitgehend verlässlich sind die Ladezeiten. An einer Haushaltssteckdose ist die Batterie bei einem Stand von 40 Prozent in neun Stunden voll, bei quasi leerem Speicher vergehen etwa 13 Stunden.

Das Flaggschiff der Koreaner ist mit zahlreichen Assistenzsystemen bestückt. Neu ist etwa der Remote-Parkassistent, der den Wagen per Fernbedienung autonom in eine Parklücke hinein- und wieder herausfährt. Der generell sehr praktische Tote-Winkel-Assistent kann im Sorento noch mehr. Kameras in den Außenspiegeln haben das seitliche Geschehen im Blick. Setzt man den Blinker, wird das linke oder rechte Kamerabild ins Kombiinstrument projiziert. Damit entgeht dem Fahrer nichts mehr. Ein weiterer, netter Assistent: Döst die Person hinter dem Lenkrad an der roten Ampel, erinnert bei Grün ein Signalton, dass es Zeit ist zum Losfahren.

Beim Sorento stehen vier Ausstattungsvarianten zur Wahl. Ein digitales Cockpit mit 12,3-Zoll-Bildschirm und ein Infotainmentsystem mit Acht-Zoll-Touchscreen haben alle an Bord. Einstiegsmodell ist ein frontgetriebener 2,2-Liter-Diesel mit der Ausstattung Vision, der bei 50 890 Euro beginnt. Wie üblich, gewährt Kia sieben Jahre Garantie bis 150 000 Kilometer, die bei den beiden Hybridvarianten auch die Antriebsbatterie mit einschließt.

Redaktion Redakteur in der Wirtschaftsredaktion

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