Konzert

So hören sich „Glücksmomente“ in Viernheim an

Die Starkenburg Philharmoniker wünschten mit ihrem Neujahrskonzert im Bürgerhaus in Viernheim allen einen guten Start ins neue Jahr. Das waren die "Glücksmomente" an diesen Nachmittag.

Von 
Astrid Schwörer
Lesedauer: 
Die Starkenburg Philharmoniker bei ihrem Neujahrskonzert in Viernheim. © Marcus Schwetasch

Viernheim/Lampertheim. Musik macht glücklich, das belegen nicht nur wissenschaftliche Studien, das zeigten auch die vielen zufriedenen Gesichter der Besucherinnen und Besucher beim Neujahrskonzert der Starkenburg Philharmoniker im Bürgerhaus in Viernheim. Am kommenden Sonntag, 19. Januar, werden sie auch in der Hans-Pfeiffer-Halle in Lampertheim auftreten.

Unter dem Motto „Glücksmomente“ unterhielt das 50-köpfige Sinfonieorchester mit verschiedenen musikalischen Stilrichtungen das Viernheimer Publikum bestens. Mal klassisch, mal volkstümlich spielte sich das Ensemble unter der Leitung von Günter Stegmüller durch das sorgfältig ausgewählte Repertoire.

Sopranistin und Tenor mit internationaler Erfahrung

Dafür hatten sie sich gleich zwei Gaststars eingeladen. Die amerikanische Sopranistin Sarah Cossaboon stand bereits auf vielen europäischen Opernbühnen und der mexikanisch-kanadische Tenor Sergio Augusto verfügt ebenso über internationale Erfahrung.

Bürgermeister Matthias Baaß begrüßte die zahlreichen Besucherinnen und Besucher und freute sich auf einen gemeinsamen Nachmittag voller „Glücksmomente“. „Volle Hütte, ich bin begeistert“, bekräftigte Jutta Werbelow. Die Moderatorin führte charmant durch das Programm und hatte einiges Wissenswertes zum Thema Glück parat. Im Weltglücksreport sei Deutschland auf Platz 24 abgerutscht, berichtete sie, dagegen wolle das Orchester etwas tun. „Hatten Sie heute schon Glücksmomente?“, wollte sie von den Zuschauerinnen und Zuschauern wissen und versprach: „Heute Abend werden es noch mehr.“

Passend zum Anlass begann das Orchester mit dem „Festmarsch“ von Richard Strauss. Ein würdevoller Auftakt für ein rundum gelungenes Konzert. Die Musikerinnen und Musiker beherrschen aber auch schnelle Taktwechsel. Schwungvoll stürmten sie durch den „Prestissimo Galopp“ von Emil Waldteufel.

Tipp

  • Wer das Neujahrskonzert in Viernheim verpasst hat oder es sich noch einmal anhören möchte, hat am Sonntag, 19. Januar, 17 Uhr in der Hans-Pfeiffer-Halle in Lampertheim dazu Gelegenheit.
  • Karten sind im Vorverkauf zum Preis von 34 Euro und 29 Euro erhältlich bei allen Vorverkaufsstellen von Ticket regional sowie online unter www.ticket-regional.de.

Streicherklänge aus Smetanas Komischer Oper

Schmetterndes Blech und feine Streicherklänge harmonierten im „Tanz der Komödianten“ aus Smetanas Komischer Oper „Die verkaufte Braut“. Ungewohnte Töne erklangen bei „The Waltzing Cat“. Im typischen Leroy Anderson-Stil ließ das Orchester eine Katze Walzer tanzen und imitierte Hundegebell und Vogelgezwitscher.

„Meine Lippen, sie küssen so heiß“, versprach Sopranistin Cossaboon verheißungsvoll und jubilierte „I Could Have Danced All Night“. Den bekannten Hit aus dem Musical „My Fair Lady“ nahm Werbelow zum Anlass, in die Rolle des Professor Higgins zu schlüpfen und mit den Viernheimern Hochdeutsch zu üben.

„Etwas fürs Herz“, kündigte die Moderatorin Paolo Tostis „L’alba sepàra dalla luce l’ombra!“ an. Augusto sang das italienische Kunstlied mit entsprechendem Pathos und schauspielerischem Talent. Der ein oder andere sehnsuchtsvolle Seufzer ging durch das ergriffen lauschende Publikum.

Mehr zum Thema

Sicherheit

Viernheim verbietet Böller in der Innenstadt

Veröffentlicht
Von
Martin Schulte
Mehr erfahren
Neujahrsempfang

Viernheimer Bürgermeister mit Brandrede gegen die Monster-Bürokratie

Veröffentlicht
Von
Sandra Usler
Mehr erfahren

„Maske in Blau“ darf bei keinem Neujahrskonzert fehlen

Zum Liebesglück gehören immer zwei. Und was eignet sich dafür besser als ein Operettenduett? Cossaboon und Augusto schmachteten sich zu Franz Lehárs „Niemand liebt dich so wie ich“ an. Mindestens genauso viel Gefühl legten sie in „Tanzen möchte ich“ aus Emmerich Kálmáns „Csárdásfürstin“ und drehten sich dabei gekonnt im Walzertakt.

Von der Ouvertüre der österreichischen Operette „Die Landstreicher“ ging die Reise weiter nach Italien. Augusto trug die Hymne der Neapolitaner „Torna a Surriento“ mit ordentlich Schmelz in der Stimme vor.

Der Publikumsliebling „Maske in Blau“ darf bei keinem Neujahrskonzert fehlen. Zu Ausschnitten des Operettenklassikers bewies Moderatorin Jutta Werbelow am „kleinsten Schlagzeug der Welt“ ihr Rhythmusgefühl mit der Rassel.

Stehende Ovationen zum Abschluss

Die Zuhörerinnen und Zuhörer belohnten alle Stücke mit langanhaltendem Applaus. Schon bevor das Orchester die ersten Takte des Schlagers „Berliner Luft“ anstimmte, sangen sie lauthals mit. Vor der „dreistündigen Zugabe“ lobte die Moderatorin die Sänger nicht nur für ihre „zauberhaften Stimmen“, sondern hob besonders ihr „sagenhaftes Outfit“ hervor. Dirigent Stegmüller ernannte sie kurzerhand zum „Viernheimer Hofball-Musikdirektor“ und bedankte sich bei ihm für seine Leidenschaft für die Musik.

Mit dem munteren „Lippen schweigen“ und dem temperamentvollen „Conga del fuego“ verabschiedeten sich die Starkenburg Philharmoniker von ihrem begeisterten Publikum, das die Darbietungen mit stehenden Ovationen feierte.

Freie Autorin

Copyright © 2025 Südhessen Morgen

VG WORT Zählmarke