Kirche

Speyerer Bischof Wiesemann bittet Opfer sexuellen Missbrauchs um Vergebung

Der Speyerer Bischof Wiesemann hat erschüttert auf eine Studie zu Missbrauchsfällen im Bistum reagiert. Er gestand tiefe Schuld von Klerikern ein.

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Stephan Alfter
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Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann (rechts) äußert sich zu Missbrauch in seinem Bistum. © Stephan Alfter

Der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann hat am Freitagmorgen anlässlich einer Pressekonferenz in Speyer einen rhetorischen Kniefall vor den Opfern sexuellen Missbrauchs geleistet und die tiefe Schuld von Klerikern im Bistum Speyer seit 1946 uneingeschränkt eingestanden.

Am Donnerstag war der erste Teil einer Studie über die Struktur des Missbrauchs in kirchlichen Einrichtungen an der Uni Mannheim veröffentlicht worden. Verantwortlich ist die Historikerin Sylvia Schraut.

Bischof Wiesemann: Unter das Thema Missbrauch darf es kein Schlussstrich geben

Er könne nur aus ganzem Herzen um Vergebung bitten, sagte Wiesemann: „Ich will und werde mich mit aller Kraft und Entschiedenheit weiterhin für einen umfassenden Kulturwandel einsetzen, für die Aufarbeitung des Vergangenen, für die kritische Reflexion unseres gegenwärtigen Handelns bis in die Veränderung kirchlicher Strukturen hinein sowie für das Bemühen um eine konsequente Betroffenenorientierung und wirksame Präventionsmaßnahmen.“

Einen Schlussstrich unter das Thema Missbrauch kann und darf es nicht geben. Auch noch bestehende Schweigespiralen müssten durchbrochen werden. Kirche müsse ein sicherer Ort für alle sein.

Wiesemann wirkte tief betroffen, als er das Statement im Speyerer Priesterseminar verlas. Er habe sich auch selbst gefragt, inwieweit er mitschuldig an so manchem Leid geworden sei.

Redaktion Reporter in der Metropolregion Rhein-Neckar

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