Sie fühlt der Unternehmenswelt – auch in der Metropolregion – auf den Zahn: Ökologisches Verhalten, Menschenrechte, Lieferketten: Wie geht heute verantwortliches und zugleich wirtschaftliches Handeln? Laura Marie Edinger-Schons ist Professorin für Nachhaltiges Wirtschaften an der Universität Mannheim. Ein Feld, das in der klassischen Betriebswirtschaftslehre zunehmend an Gewicht gewinnt. Die Prorektorin erforscht, wie Unternehmen soziale, ökologische und ökonomische Belange in Einklang bringen können.
Mit Daten zu arbeiten und Kausalitäten besser zu verstehen, sei von Anfang an ihre Vision gewesen in der Zusammenarbeit mit Unternehmen, berichtet Edinger-Schons im Podcast „Mensch Mannheim“. Ihr Ziel dabei: Nachhaltigkeit messbar machen.

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Die Professorin schaut sich an, wie Organisationen sich verändern und welche Treiber dafür ins Spiel kommen. Denn Unternehmen werden zunehmend in die Pflicht genommen, sich zu fragen, welchen Wert sie eigentlich für die Gesellschaft haben. Edinger-Schons beobachtet, dass es inzwischen mehr Sozialunternehmen und Non-Profit-Organisationen gibt. Aber auch klassische Konzerne wie die BASF oder Unilever würden inzwischen öffentlich sagen, dass sie eine höhere Zielsetzung als die Profitmaximierung hätten, berichtet sie. Diese Unternehmen müssten allerdings zeigen, dass sie diese Ziele erreichen, so Edinger-Schons. Sie fühle sich in der Region sehr wohl, weil die hiesigen Unternehmen eine sehr fundierte Herangehensweise hätten und sich früh gefragt hätten, welche Auswirkungen ihr Wirtschaften habe.
Edinger-Schons ist begeistert von ihrer Forschungsarbeit, aber bekommt es mit der Angst zu tun, wenn sie einen neuen Report des Weltklimarats (IPCC) lese und sich frage, auf was für einem Planeten ihre beiden kleinen Kinder leben werden und was in den nächsten Jahren noch passieren werde. „Schaffen wir das?“ Das sei ihre tagtägliche Frage. Sie sagt auch: „Wir haben einen Planeten, der die wunderbare Fähigkeit hat, sich selbst zu regenerieren, wenn wir ihn lassen.“ Die Erde habe aber auch begrenzte Ressourcen. „Wenn wir schneller konsumieren, als der Planet sich regenerieren kann, haben wir langfristig ein Problem. Und das tun wir im Moment.“
Ihre Sorge: Die Menschen bräuchten mehr Ressourcen, „als wir eigentlich zur Verfügung haben – und das ist nicht nachhaltig“.
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