Projekt

"Die Faktenchecker" gehen in Mannheim in die nächste Runde

350 Jugendliche an fünf weiterführenden Schulen lernen in dem "MM"-Projekt, wie man solide Nachrichten von Fake News unterscheidet

Von 
Dieter Schwab
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Projektleiter Dieter Schwab (l.) begrüßt die Schüler zum Auftakt der „Faktenchecker“ am Liselotte-Gymnasium. © Michael Ruffler

Mannheim. Entscheidungen am Arbeitsplatz können für einen selbst, aber auch für das Unternehmen und seine Mitarbeiter weitreichende Folgen haben. Umso wichtiger ist es, dass sie auf einer soliden Informationsbasis getroffen werden. Welche Nachrichten in diesem Sinn solide sind und welche nicht, sollen die über 350 Teilnehmer des Projektes „Die Faktenchecker“ erkennen lernen.

Ein ganzes Schuljahr lang werden Schülerinnen und Schüler der Friedrich-List-Schule, der Max-Hachenburg-Schule, des Johann-Sebastian-Bach-Gymnasiums, des Karl-Friedrich-Gymnasiums und des Liselotte-Gymnasiums vom Mannheimer Morgen und der Landeszentrale politische Bildung begleitet, um ihre Kommunikations- und Medienkompetenz zu verbessern.

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Yvonne Sander von der Marketing-Abteilung des MM und Redakteur Dieter Schwab führten die 16 teilnehmenden Klassen in das Projekt ein. Alle erhalten ein Jahr lang kostenlos Zugang zu den digitalen Nachrichten des Mannheimer Morgen. Ob sie das E-Paper lesen, die News App nutzen oder Aktuelles von der Homepage mannheimer-morgen.de beziehen - sie werden dort auf höchstem Niveau geprüfte Neuigkeiten lesen. Dadurch sind sie nicht nur auf breiter Basis informiert, sondern sie sind in den meisten Fällen in der Lage zu unterscheiden, ob das, was im Internet oder auf Social Media verbreitet wird, überhaupt die Wahrheit sein kann.

Monatliche Quizrunden

Das Wissen, das die Schülerinnen und Schüler sich dadurch erwerben, wird regelmäßig abgefragt. Dies geschieht in monatlichen Quizrunden über ein Internet basiertes Quiztool. Den ersten Test absolvieren die jungen „Faktenchecker“ in den nächsten Tagen. Sieben weitere werden im Laufe des Schuljahres folgen.

Und sie werden von den Profis lernen. Fakten checken steht bei Redakteuren ganz oben auf der Liste ihrer wichtigsten Aufgaben. Wo diese ihre Nachrichten her haben, wie sie sie auf ihre Richtigkeit prüfen, wie sie Form und Inhalt für eine Veröffentlichung auswählen und in welche gedruckten oder digitalen Kanäle sie die Informationen dann schicken, erfahren die „Die Faktenchecker“ in der „Schreibwerkstatt“ von Stephan Eisner. Er ist in der Redaktion des Mannheimer Morgen für Sonderprojekte zuständig.

Die Unterrichtseinheit „Fake News“ wird von der Landeszentrale politische Bildung beigesteuert. Die LpB ist eine Einrichtung des Landtags Baden-Württemberg, die über Parteigrenzen hinweg bei jungen Menschen das Interesse für Politik wecken und die Teilnahme am politischen Leben fördern soll. Die Landeszentrale war schon mit von der Partie, als vor acht Jahren das Projektkonzept für „Die Faktenchecker“ in der Haas Mediengruppe entwickelt wurde. Seitdem begleitet sie es mit dem Modul „Fake News“. Ein Thema, das an Brisanz zugenommen hat, denn mit gezielter Meinungsmache im Internet werden Wahlen bewusst manipuliert. Immerhin steht der Verdacht im Raum, aus Russland werde auf diesem Weg Einfluss genommen auf demokratische Wahlen im Westen.

„Das macht eine Initiative wie ‚Die Faktenchecker‘ zu einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe“, meint Projektleiter Dieter Schwab. Das habe man an den beteiligten Schulen, bei der Landeszentale politische Bildung und bei der Haas Mediengruppe zum Glück erkannt und handle entsprechend. Politik und Wirtschaft hingegen würden nur zögerlich ins gemeinsame Boot steigen.

Zeugnisrelevante Bewertung

Motivation ist insgesamt eine wichtige Grundlage für den Erfolg von „Die Faktenchecker“. Vor allem die Motivation bei den Teilnehmern. Deshalb sollen sie nicht nur im Projekt, sondern auch im Unterricht von ihrem Zugang zum E-Paper des MM profitieren. Der Mannheimer Morgen wird zur begleitenden Lektüre. Und am Ende des Schuljahres mündet das Projektengagement in eine zeugnisrelevante Bewertung durch die betreuenden Lehrerinnen und Lehrer.

Für die beste Klasse bei „Die Faktenchecker“ haben MM und LpB dann noch eine Überraschung parat. Sie und die Besten in allen Klassen nehmen an einer Exkursion teil. „„Da wollen wir den jungen Menschen eine Tür öffnen, die normalerweise für sie verschlossen ist“, verspricht Dieter Schwab.

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