Rathaus-Center Ludwigshafen: Abriss des Turms steht unmittelbar bevor

Ludwigshafen. Rund um den Turm haben Bagger die tieferen Ebenen des Rathaus-Centers in Ludwigshafen schon ordentlich angeknabbert. Jetzt geht es auch bald am höchsten Punkt des Gebäudes mit dem Abriss los. Wie die Stadt mitteilt, wurde am Dienstagmorgen der erste Mini-Bagger mit einem Kran auf das Dach des inzwischen vollständig eingerüsteten Turms gehoben. Das Fahrzeug soll in den kommenden Wochen das Betongerippe des einstigen Verwaltungssitzes Etage für Etage abbrechen.

Ob noch ein weiterer Mini-Bagger eingesetzt wird, hängt vom Fortschritt der Arbeiten ab

„Bevor der eigentliche Abriss beginnt, stehen noch vorbereitende Arbeiten an“, heißt es jedoch in der Mitteilung der Stadt. Erst dann kann der 6,5 Tonnen schweren Mini-Bagger loslegen. Ob noch ein weiterer Bagger eingesetzt wird, will die Stadt vom Fortschritt der Arbeiten abhängig machen.

Der oder die Mini-Bagger sind lediglich für die oberen Stockwerke zuständig. Ab der neunten Etage abwärts übernehmen dann sogenannte Longfront-Bagger mit extra langen Scherenhänden die Arbeiten, wie die Verwaltung informiert. Vergleichbare Baumaschinen kamen etwa beim Abbruch der Pilzhochstraße in Ludwigshafen zum Einsatz. Sie zeichnen sich dadurch aus, Beton leise und staubarm zu „zerbeißen“.

Langwieriger Fassadenrückbau wurde durch schweren Unfall überschattet

In den vergangenen Monaten waren Arbeiter vor allem damit beschäftigt, die Fassade des Rathaus-Centers abzubauen. 1700 Einzelteile mussten manuell abgenommen und mit Hebebühnen zum Boden gebracht werden. Überschattet wurde das von einem Unfall mit einer solchen Arbeitsbühne, die rund acht Meter in die Tiefe stürzte. Es gab Schwerverletzte. Laut Staatsanwaltschaft waren Überlastung und Asymmetrie ursächlich für das Unglück.

Vollständig abgerissen sein soll das Rathaus-Center Mitte 2026. Es macht Platz für die ebenerdige Helmut-Kohl-Allee, die künftig die marode Hochstraße Nord ersetzen wird. Die Gesamtkosten des Abrisses belaufen sich auf rund 80 Millionen Euro. Die Stadt hatte das Center 2019 für mehr als 40 Millionen Euro gekauft, um Herrin des Verfahrens zu sein. Ende 2021 wurde es geschlossen.