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Warum für Lean Bergmann das Play-off-Viertelfinale erst der Anfang ist

Mit einem souveränen Erfolg in Düsseldorf sicherten sich die Adler Mannheim nicht nur Tabellenplatz drei, sondern auch das Heimrecht für die Play-off-Viertelfinalserie gegen Köln. Für Lean Bergmann ist das aber erst der Anfang

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Philipp Koehl
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Unermüdlicher Arbeiter: Lean Bergmann (links), hier im Zweikampf mit Düsseldorfs Mikko Kousa, geht bei den Adlern Mannheim mit gutem Beispiel voran. © Schneider/Pix

Düsseldorf. Lean Bergmann hat trotz seines jungen Alters schon viel erlebt. Der 24-jährige Flügelstürmer der Adler Mannheim verließ bereits mit zwölf Jahren das Elternhaus, um in Mannheim die für ihn bestmögliche Ausbildung zum Eishockey-Profi zu bekommen. Mit 14 Jahren ging es weiter nach Schweden und knapp drei Jahre später in die USA.

In Nordamerika spielte Bergmann auch im Profibereich in der National Hockey League für die San Jose Sharks. „Die Profi-Zeit in Nordamerika war sehr hart, sehr prägend. Ich habe da mental so viel gelernt, wie wahrscheinlich in den zehn Jahren zuvor zusammen nicht“, meinte er rückblickend.

Eine Stärke, die er nun auch bei den Adlern für die anstehende Play-off-Viertelfinalserie einbringen möchte. Bereits vor dem Freitagspiel gegen den ERC Ingolstadt stellte Bergmann einen langen Text in die Chatgruppe der zu diesem Zeitpunkt völlig neben sich stehenden Adlern. „Da habe ich angesprochen, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann. Auch mit Schimpfwörtern, die ich hier nicht so wiederholen kann“, sagte der Angreifer gegenüber dieser Redaktion.

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Eine Führungsrolle einzunehmen, ist Bergmanns Anspruch. Beim vergangenen Heimspiel gegen Ingolstadt ging der 24-Jährige voran und erzielte beim 6:3-Erfolg drei Tore. Beim 4:0 (1:0, 2:0, 1:0)-Sieg in Düsseldorf brachte Bergmann am Sonntag erneut viel Energie aufs Eis, legte in einem intensiven wie ausgeglichenem ersten Drittel Fabrizio Pilu den Puck perfekt in den Lauf, sodass sich dieser für seine zuvor kassierte Strafe rehabilitieren konnte und zum 1:0 aus Mannheimer Sicht traf (13.).

„Die ganzen Videoclips, die wir uns immer angucken, um zu sehen, was wir besser machen müssen, sind schön und gut. Für mich ist aber das Wichtigste, dass wir mental voll dabei sind. Und zwar nicht nur zu 98 Prozent, sondern zu 100 Prozent“, hatte Bergmann vor der Partie angemerkt - und seine Teamkameraden setzten das um.

Abgeklärt ließen die Blau-Weiß-Roten die Düsseldorfer EG ab dem zweiten Drittel anlaufen und konnten sich in brenzligen Situationen auf ihren Torhüter Arno Tiefensee verlassen, der zum dritten Mal in dieser Saison ohne Gegentor blieb. Die Adler schlugen ihrerseits in der Offensive eiskalt zu. „Ob der Schuss an den Pfosten geht oder vom Pfosten ins Tor, ist kein Zufall oder reines Glück. Dieses Glück kannst du dir erarbeiten und erzwingen. Das hat jeder gemacht“, so Bergmann.

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Tyler Gaudet überwand Haukeland in der 28. Minute zum 2:0. Taro Jentzsch legte im Powerplay per Abstauber das 3:0 für die Mannheimer nach (36.), die ohne den erkrankten Thomas Larkin sowie die nach wie vor angeschlagenen Felix Brückmann, Korbinian Holzer, Matt Donovan, Jordan Szwarz und Nigel Dawes auskommen mussten. Den Endstand markierte vor den vielen im Sonderzug angereisten Adler-Fans Markus Eisenschmid mit seinem 17. Saisontreffer (48.).

Die Adler sicherten sich somit den dritten Tabellenplatz und das Heimrecht im Viertelfinale. In der Serie „Best of Seven“ kommt es zum Duell mit den Kölner Haien, die sich am letzten Spieltag noch auf Rang sechs schoben.

„Habe in jeden volles Vertrauen“

Bergmann gab indes schon die Richtung für die Play-offs vor, die ohne den Titelverteidiger Eisbären Berlin (3:4 nach Penaltyschießen gegen Schwenningen) stattfinden. „Wir dürfen nicht wieder anfangen, uns auf die Schultern zu klopfen, sondern müssen weiter Gas geben - und zwar direkt beim nächsten Training, beim ersten Pass“, betonte er.

„Wenn die Jungs dann nicht bereit sind im Kopf, muss man denen auf die Finger klopfen und deutlich machen, dass das so nicht geht. Das müssen wir alle miteinander machen - und zwar nicht nur einen Tag oder einen Monat, sondern jeden Tag, bis die Saison zu Ende ist“, legte Bergmann nach: „Das hat nichts mit Negativsein oder Respektlosigkeit zu tun, sondern im Gegenteil: Es ist viel respektvoller, wenn ich versuche, die anderen und damit auch das Team besser zu machen, als wenn es mir egal wäre, was sie tun.“

Der Flügelstürmer hat in seiner bisherigen Karriere eben schon viel erlebt und möchte nun das Maximum aus der Mannschaft und sich herausholen. „Ich habe volles Vertrauen in jeden einzelnen Spieler in der Kabine, denn ich weiß, was wir können“, unterstrich er.

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Redaktion Sportredakteur, Schwerpunkt Adler Mannheim

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