Mannheim. Die Adler Mannheim drohten, die Geduld zu verlieren. Doch nachdem sie sich im Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters lange erfolglos am Abwehrriegel der Sauerländer abgearbeitet hatten, gab es beim 4:1-Sieg im letzten Drittel noch einige Momente, in denen sie den Schlaghammer gegen die feine Klinge austauschten.
Über Daniel Fischbuch und Leon Gawanke lief der Puck schnell zu Nick Cicek. Der Verteidiger visierte das obere Toreck an und traf in den Winkel zum 2:1. Dieser Treffer war endgültig der Knotenlöser. Eine Minute später legte Kristian Reichel das 3:1 nach. Damit war die Gegenwehr der Roosters gebrochen.
„Schon in den ersten beiden Abschnitten haben wir viel Zeit in der Offensivzone verbracht. Wir hatten auch einige gute Chancen, aber es wollte nichts reingehen“, sagte Cicek und ergänzte: „Teilweise war es frustrierend, aber wir haben uns nicht runterziehen lassen.“ Entscheidend für die Wende sei gewesen, dass Tom Kühnhackl noch im zweiten Drittel mit dem 1:1 (36.) den Bann brach: „Das hat unsere Fans zurück ins Spiel gebracht. Sie haben uns nach vorn gepeitscht.“
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Nach 20 Saisonspielen haben die Adler die zweitwenigsten Tore kassiert (51). Nur Bremerhaven (32) ist in dieser Kategorie noch besser. Die jüngsten Siege gegen Bremerhaven (1:0) und nun gegen Iserlohn haben gezeigt, dass die Mannheimer keinen Gegner mit ihrer Offensivstärke aus der Arena schießen, sondern auf ihre gute Abwehrarbeit vertrauen müssen, um am Ende das Eis als Sieger zu verlassen. Für die Play-offs, wenn die meisten Teams noch größeren Fokus auf die Defensive setzen, ist das ein gutes Zeichen - auch wenn die Adler nichts dagegen hätten, mehr Tore zu erzielen.
Mannheimer legen bei der Abwehrarbeit Wert auf Details
„Wir wollen nichts hergeben. Es muss unsere Identität sein, Pucks vom eigenen Tor fernzuhalten“, betont Trainer Dallas Eakins und sieht sein Team in diesem Bereich „auf einem guten Weg“. Dabei wird auch an Details gearbeitet, die erst beim zweiten oder dritten Hinschauen auffallen: „Wir haben zum Beispiel viel Zeit in die Schlägerarbeit investiert“, sagt Eakins. Es geht darum, Pässe zu verhindern, Scheiben abzufangen, um dann blitzschnell auf Angriff umzuschalten.
Gegen Iserlohn, mit 17 Punkten Tabellenvorletzter, klappte das nicht immer. Vor allem im ersten und im letzten Drittel erspielten sich die Adler kaum zwingende Chancen. Das sei allerdings vielmehr der Verdienst der Roosters gewesen, seinem Team wollte es Eakins nicht ankreiden, dass die Adler-Fans lange auf den ersten Treffer warten mussten: „Viele vergessen, dass es da immer noch einen Gegner gibt, der im Weg steht. Iserlohn hat in den ersten beiden Dritteln einen exzellenten Job gemacht, uns an der Bande zu halten.“
Stimmt, zu diesem Tänzchen gehören aber immer zwei. Die Roosters machten die Räume vor dem eigenen Kasten eng. Den Adlern fehlten zunächst die Mittel, das Bollwerk zu knacken. Das sah auch Cicek so: „Vor dem letzten Drittel haben wir uns in der Kabine fest vorgenommen, die Iserlohner Fünf-Mann-Box permanent anzugreifen. Wir haben in unserem Spiel nicht viel verändert, haben allerdings unseren Plan konsequenter umgesetzt.“
Diese Kompromisslosigkeit wird auch an diesem Freitag (19.30 Uhr) nötig sein, soll im Landesduell bei den Schwenninger Wild Wings der dritte Sieg in Folge eingefahren werden. Zum Saisonstart in der Deutschen Eishockey Liga hatten die Adler einen 4:3-Heimerfolg gegen die Schwarzwälder gefeiert.
Nach einer zwischenzeitlichen 4:1-Führung war es im Schlussabschnitt noch einmal eng geworden. Mit 23 Zählern steht Schwenningen derzeit außerhalb der Play-off-Ränge. In den jüngsten fünf Partien gelang dem Team von Trainer Steve Walker nur ein Sieg.
Cicek interessieren diese Fakten nur am Rande. Der Kanadier hält es wie seine Teamkollegen: Der Fokus liegt zu einem überwiegenden Teil auf der eigenen Leistung - und mit dieser kann der 24-Jährige bislang zufrieden sein.
Seit dem Saisonstart bildet er ein Abwehrpaar mit seinem Kumpel Gawanke. Es ist zu erkennen, dass sich beide nicht nur auf dem Eis gut verstehen. „Leon ist ein toller Spieler mit einer hervorragenden Übersicht. Ab und zu füttert er mich mit Pässen, mit denen ich überhaupt nicht gerechnet hätte“, sagt Cicek. Der Pass zum 2:1 gegen Iserlohn fiel nicht in diese Kategorie. Cicek ahnte, was kommen würde und ließ sich diese Chance nicht entgehen.
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