Mannheim. Felix Brückmann reckte den Arm triumphierend nach oben. Dann drehte sich der Torhüter der Adler Mannheim zu den Fans um und klatschte Beifall. Dabei gebührte ihm Applaus und das ganze Lob. Fast im Alleingang führte Brückmann sein Team am Sonntag in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zu einem 1:0 (0:0, 0:0, 1:0)-Sieg gegen die Fischtown Pinguins Bremerhaven. „Meine Vorderleute haben heute viele Schüsse geblockt. Wir haben Bremerhaven mit deren eigenen Waffen geschlagen“, sagte der überragende Brückmann nach seiner 34. und letzten Parade am Mikrofon von MagentaSport.
Adler-Cheftrainer Dallas Eakins reagierte auf die 1:3-Derbyniederlage vom Freitag in Frankfurt. Jordan Szwarz erhielt eine Verschnaufpause, für ihn stürmte Ryan MacInnis. Für den Deutsch-Amerikaner war es nach auskurierter Armverletzung der erste Einsatz seit Anfang Oktober. MacInnis führte die nominell vierte Reihe aufs Eis, Stefan Loibl griff - wie zu Saisonbeginn - wieder an der Seite von Tom Kühnhackl an.
Mannheim im ersten Drittel mit optischem Übergewicht
Nach 56 Sekunden vergab Kris Bennett die erste Chance zur Mannheimer Führung. Zwar passte nicht alles im Adler-Spiel, aber immerhin passte die Rückwärtsbewegung. Die Pinguins, die unter der Woche locker ins Viertelfinale der Champions Hockey League eingezogen waren, taten sich zunächst schwer, Offensive zu kreieren. Matthias Plachta und Kristian Reichel hatten das 1:0 für die Blau-Weiß-Roten auf dem Schläger (6.). Glück hatten sie, dass der Schuss von Anders Grönlund an den Pfosten klatschte (7.). Das änderte nichts am Gesamtbild: Die Adler hatten etwas mehr vom Spiel, doch wie so oft in dieser Runde erzeugten sie zwar Druck, aber keinen, der Bremerhaven vor unlösbare Probleme stellte. Maximilian Heim und Kühnhackl (8.) hatten die nächsten Gelegenheiten, Maximilian Franzreb im Pinguins-Tor hielt die Null.
Besser wurde es aus Mannheimer Sicht nicht - im Gegenteil. Nach dem ordentlichen Auftakt lief offensiv im zweiten Drittel nichts mehr zusammen. Das Eakins-Team brachte es auf nur drei läppische Schüsse. Die Adler durften sich bei ihrem Torhüter bedanken, dass sie nicht in Rückstand gerieten. Selbst in brenzligsten Situationen blieb Felix Brückmann die Ruhe selbst. Den Kracher von Jan Urbas wehrte er zur Seite ab, Miha Verlic’ zweiter Versuch rutschte am langen Pfosten vorbei (29.). In die Kategorie der spektakulärsten Paraden des Spieltags wird Brückmanns Rettungsaktion in der 37. Minute aufgenommen. Urbas hatte den leeren Kasten vor sich, doch der 33-Jährige tauchte ins bedrohte Eck. Und die Adler? Exemplarisch für ihren Auftritt im zweiten Drittel stand eine Szene: Heim fuhr mit Loibl einen aussichtsreichen Konter, der Querpass kam nicht an, weil er gar nicht gespielt wurde (32.).
Die Adler fingen sich. Marc Michaelis versuchte es mit dem Bauerntrick (44.), MacInnis verzog (46.). Auch der abgefälschte Schuss von Markus Hännikäinen fand sein Ziel nicht (47.). In der 49. Minute hatten die knapp 12 000 Mannheimer Fans in der SAP Arena den Torjubel schon auf der Lippe. Bennett legte quer zu Michaelis, doch der Adler-Kapitän brachte den Puck nicht an Franzreb vorbei.
Nachdem Brückmann abermals Kopf und Kragen riskiert hatte, erhoben sich die Zuschauer von ihren Plätzen. Sie peitschten die Adler nach vorn - mit Erfolg. Rückkehrer MacInnis machte sich ganz lang und eroberte mit seinem Schläger den Puck. Dieser landete auf der Kelle von Hännikäinen, der trocken abzog und zum 1:0 traf (52.).
Daniel Fischbuch verpasst im Powerplay das 2:0 für die Adler
Die Führung verlieh den Mannheimern neuen Schwung. In Überzahl verpasste Daniel Fischbuch knapp das 2:0 (54.) und ließ die Vorentscheidung liegen. Bremerhaven warf noch einmal alles nach vorn, Brückmann behielt auch gegen Max Görtz die Oberhand (57.). Pinguins-Trainer Sulzer nahm zweieinhalb Minuten vor Schluss Franzreb zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Da Brückmann auch gegen Christian Wejse stabil blieb (60.), blieben die drei Punkte in Mannheim.
Damit kehrten die Adler auf den vierten Tabellenplatz zurück. Weiter geht es für das Eakins-Team schon am Mittwoch (19.30 Uhr) mit einem Heimspiel gegen die Iserlohn Roosters, die sich zurzeit nicht gerade mit Ruhm bekleckern.
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