Leichtathletik

Leichtathletik-DM: Verletzungs-Schock für MTG Mannheim

Schock für die MTG Mannheim bei der Leichtathletik-DM in Braunschweig: Nach ihrem Titelgewinn im Hürdensprint stürzt Ricarda Lobe bei der Sprinstaffel und verletzt sich. Und noch eine MTG-Athletin stürzt schwer

Von 
Christian Rotter
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Am Samstag hätte Ricarda Lobe noch die Welt umarmen können. Die 30-jährige Pfälzerin gewann den Titel im Hürdensprint in persönlicher Bestzeit von 12,89 Sekunden. „Mir fällt ein großer Stein vom Herzen, dass ich diesen sechs Jahre alten Rekord endlich gebrochen habe“, sagte Lobe.

Keine 24 Stunden später folgte auf das Hochgefühl der Schock. Mit der Sprintstaffel der MTG Mannheim wollte die EM-Fünfte von 2018 die nächste Medaille holen, stattdessen zog sich Lobe wohl eine schwere Verletzung zu. Unmittelbar vor der Staffelübergabe an Lisa Nippgen geriet sie ins Straucheln und stürzte. Lobe blieb auf der Bahn liegen, Sanitäter eilten herbei und brachten sie ins Innere des Eintracht-Stadions.

Zwei schwere Verletzungen binnen kürzester Zeit

„Es sieht stark danach aus, dass sich Ricarda einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen hat. Eine genaue Diagnose wird es erst nach einer MRT-Untersuchung geben“, sagte MTG-Leistungssportchef Rüdiger Harksen. „Ricarda konnte kaum laufen und ist mit ihren Eltern vorzeitig abgereist.“

Für Lobe war das schmerzhafte Ende der DM in Braunschweig besonders bitter. Mit ihrer beeindruckenden Vorstellung vom Samstag hatte sie sich gerade erst nach zwei Verletzungsjahren zurückgemeldet. 2022 riss eine Sehne im Beuger, 2023 hatte sie eine Thrombose, dann zog sie sich einen Muskelfaserriss zu.

Auch die männliche Sprintstaffel der MTG brachte den Stab nicht ins Ziel. Bis in die letzte Kurve lagen die Mannheimer gleichauf mit dem von Owen Ansah angeführten Quartett des Hamburger SV, das in 39,65 Sekunden den Titel holte. Dann klappte aber der Wechsel von Jonas Kriesamer auf Yannick Spissinger nicht.

Dieser sportliche Rückschlag verblasste im Vergleich zum Drama, das sich danach abspielte. Beim Einspringen zog sich MTG-Weitspringerin Ruth Hildebrand wohl eine sehr schwere Knieverletzung zu. Die 19-Jährige rutschte auf dem glitschigen Brett weg und krümmte sich nach der Landung vor Schmerzen im Sand. Hildebrand wurde ins Krankenhaus eingeliefert. „Es besteht der Verdacht auf eine Kreuzbandverletzung“, sagte Harksen. Konsequenzen zog Mikaelle Assani. Die Favoritin brach den Wettkampf nach dem ersten Durchgang ab, wollte kurz vor Olympia kein Risiko eingehen.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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