Eishockey - Mannheimer wollen nach Sieg über München endlich gegen Wolfsburg nachlegen / Nächste Attacke von Trainer Pavel Gross gegen Corona-Politik

Sportlich läuft es bei den Adlern wieder besser

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Jan Kotulla
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Nico Krämmer, hier rechts im Zweikampf mit Münchens Trevor Parkes, sprang kurzfristig als Verteidiger ein und überzeugte. © Sörli Binder

Es ist das Los im Eishockey, dass Resultate oft nur eine kurze Halbwertszeit haben. Angesichts des eng getakteten Kalenders freuten sich die Adler Mannheim zwar am Sonntagabend über den 5:1-Heimsieg über München. Doch bereits kurz nach der Partie war auch Nico Krämmer bewusst, was als nächstes anstand. „Der Erfolg ist schön, aber bereits am Montag bereiten wir uns auf das Spiel in Wolfsburg am Dienstag vor“, erklärte der 29-Jährige.

Ob der gelernte Stürmer dann erneut als Verteidiger ran muss, könnte sich ähnlich kurzfristig entscheiden, wie sein Rollentausch gegen München. „Ich habe es erst direkt vor dem Spiel erfahren, dass ich in der Abwehr spiele“, erklärte Krämmer. Der Linksschütze nahm die Personalrochade aufgrund der vielen Ausfälle in der Defensive gelassen. „Mir ist relativ egal, wo ich spiele, zumal ich ja auch in der vergangenen Saison schon mal Verteidiger gespielt habe“, sagte er.

Krämmer wollte gar nicht viel Aufhebens über seinen Job gegen die Roten Bullen machen. „Die anderen haben es mir sehr leicht gemacht. Angefangen bei Felix Brückmann im Tor war das eine super Teamleistung. Die Stürmer haben schon super foregecheckt, wir alle sind unheimlich viel gelaufen“, nannte der Stürmer-Verteidiger einen der ausschlaggebenden Punkte, weshalb der nächste Sieg über die Bayern gelang: Die Adler ließen kaum etwas zu, sie waren aggressiver - und ihnen gelang die frühe Führung. „Das war ein unglaublich toller Start“, freute er sich über den Treffer von Markus Eisenschmid nach nur 19 Sekunden.

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Kurz vor Schluss wäre Krämmer fast das 5:1 gelungen, Münchens Torhüter Danny aus den Birken stoppte jedoch den Alleingang. „Natürlich hätte ich mich gerne belohnt, aber so lange wir die drei Punkte haben, ist es dann total egal, ob die Chance reingeht“, sagte der Allrounder. Denis Reul, Tim Wohlgemuth, Jordan Szwarz und Mark Katic hatten für die weiteren Tore gesorgt.

Anders als Anfang Dezember, als Mannheim nach zwei Siegen über München eine 3:7-Klatsche gegen Wolfsburg kassierte, wollen es die Adler jetzt besser machen. „Wir hatten schwierige Phasen. Jetzt müssen wir die Spannung hochhalten und möglichst die drei Punkte in Wolfsburg mitnehmen.“

Ärger über Quarantäne von Larkin

Das forderte auch Trainer Pavel Gross, der mit der Leistung seiner Mannschaft gegen München zufrieden war. „Wir haben viele Scheiben mit dem Körper geblockt, Felix Brückmann war überragend im Tor, die Jungs haben alles gegeben, haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt erzielt und waren sehr effektiv“, analysierte der Coach. „Der Start hat uns geholfen. In den letzten Partien haben wir nicht so oft das erste Tor geschossen“, bestätigte der 53-Jährige. Er zollte Nico Krämmer größten Respekt für seine Leistung: „Nico war überragend. Er hat als Verteidiger gespielt, als ob er in dieser Position schon sein ganzes Leben gespielt hätte.“

Zornig wurde Gross, als er auf das kurzfristige Fehlen von Abwehrspieler Thomas Larkin angesprochen wurde. „Da bin ich immer noch sauer, dass er nicht gespielt hat. Da kommt mir die Galle hoch. Ihr müsst da andere fragen, warum er nicht spielen durfte.“ Hintergrund ist, dass es im näheren Umfeld des 30-Jährigen einen Omikron-Verdachtsfall gab. Um die Ausbreitung dieser Corona-Variante zu verlangsamen, gelten in Baden-Württemberg verschärfte Richtlinien: Enge Kontaktpersonen und Haushaltsmitglieder müssen 14 Tage in Absonderung und können sich nicht nach sieben Tagen freitesten.

Gross hatte bereits in der Vergangenheit mehrfach die Richtlinien und Vorgehensweisen der Liga und der Politik kritisiert. Entweder wegen der Uneinheitlichkeit bei der Stadionauslastung trotz unterschiedlicher Inzidenzzahlen oder wegen der Härte der Regeln, beispielsweise beim sogenannten Return-to-play-Protokoll für Genesene. Dieses Stufen-Programm dauert ihm zu lang. Dabei soll es Sportler vor lebensgefährlichen Spätfolgen wie Herzschäden bewahren. Generell steht der 53-Jährige den Maßnahmen sehr kritisch gegenüber und sieht nach eigener Aussage die Demokratie in Gefahr.

Redaktion Sportredakteur

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