Mannheim. Es sind Geschichten wie die von Dirk Oswald, die den SportAward Rhein-Neckar zu etwas Besonderem machen. Zu einer Veranstaltung, die nicht nur dem Leistungs-, sondern auch dem Amateursport eine Bühne bereitet. Wie am Montagabend bei der siebten Auflage der Gala im Mannheimer Rosengarten. Doch der Reihe nach.
Als Dennis Diekmeier (Kapitän von Fußball-Zweitligist SV Sandhausen) am Ende seiner Laudatio in der Kategorie „Publikumsliebling“ den Triathleten Dirk Oswald (TSV Oftersheim) als Gewinner auf die Bühne bat, war das Staunen unter den knapp 1000 Gästen im Mozartsaal nicht gerade gering. Schließlich setzte sich Oswald bei der Onlineabstimmung mit 22,3 Prozent unter anderem gegen Waldhof-Kapitän Marcel Seegert durch.
Noch deutlich größer wurde das Staunen allerdings, als der 36-Jährige von Moderator Norbert König, der zusammen mit Cristina Klee durch die gut zweieinhalbstündige Preisverleihung führte, nach seiner aktuellen Gefühlslage befragt wurde. „Dass ich mal hier auf der Bühne stehen würde, hätte ich nie gedacht“, meinte Oswald und erläuterte: „Ich habe früher 105 Kilogramm gewogen, habe geraucht, gefeiert und gesoffen.“ Doch irgendwann hatte Oswald davon genug, ging in seinen Mittagspausen laufen, um „zumindest nicht weiter zuzunehmen“.
„Das hat irgendwann ein Arbeitskollege von mir mitbekommen und mich zum Marathon in Frankfurt mitgenommen. Als das ganz gut lief, bin ich dann immer mehr in den Triathlon reingerutscht“, erläuterte Oswald. Durch „sehr viel Arbeit, Disziplin und Verzicht“ wurde er immer besser, was letztlich in der der Teilnahme am diesjährigen Ironman auf Hawaii mündete.
„In den ersten drei Wochen nach Hawaii habe ich wieder mein altes Leben geführt“, meinte Oswald mit einem Grinsen. Mittlerweile sei er jedoch längst wieder im Training, erklärte er, ehe er die Bühne für die weiteren Gewinner freimachte.
Zwei Preise für SV Nikar
Unter diesen befand sich neben Dauersiegerin Malaika Mihambo, die sich den Award in der Kategorie „Top-Sportlerin“ bereits zum vierten Mal in Folge sicherte, auch der KSC Bensheim, der als „Top Vorbild Verein“ für sein Projekt „Ein Platz für Kinder - Spiel, Spaß und Sport“ ausgezeichnet wurde. Zudem schaffte es der hessische Boxclub seine Mitgliederzahlen, die im niedrigen dreistelligen Bereich lagen, in allgemein schwierigen Zeiten mehr als zu verdoppeln.
Doppelten Grund zur Freude hatte der Heidelberger Schwimmverein SV Nikar, der neben seiner Ehrung als Top-Mannschaft auch den Award für das Top-Talent erhielt - in Person von Zoe Vogelmann.
Vogelmann reiste für die Verleihung extra einen Tag früher aus ihrem Höhentrainingslager in der Türkei zurück in die Heimat. „Solch ein Event und solch eine Aufmerksamkeit erlebt man als Schwimmerin nicht oft. Da nimmt man ein bisschen mehr Aufwand gerne in Kauf“, meinte die 19-Jährige mit einem breiten Grinsen.
Ovationen für Harksen
Für all seinen Aufwand belohnt wurde auch Rüdiger Harksen. Der Leichtathletiktrainer der MTG Mannheim und des Deutschen Leichtathletikverbandes bekam für sein Lebenswerk den Lifetime-Award von Kommentatorenlegende Marcel Reif überreicht.
„Das ist ein Gefühls-Tsunami, der mich hier gerade ergreift. Es ist eine große Ehre für mich, von der hochrangigen Fachjury der Sportregion Rhein-Neckar diese Auszeichnung zu bekommen“, sagte der 68-Jährige, nachdem er sich zuvor bei den Gästen für die Ovationen artig mit einer Verbeugung bedankte und schließlich wieder von der Bühne ging, die an diesem Abend so vielen Sportlern eine Plattform bot.
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