Eishockey

Mannheimer Adler suchen trotz Erfolgen nach der Konstanz

Die Adler Mannheim haben in der Eishockey Liga durch den 3:2-Erfolg in Wolfsburg den dritten Sieg in Folge eingefahren. Richtig zufrieden sind sie mit ihren Leistungen aber nicht, wie Torhüter Felix Brückmann betont

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Christian Rotter
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Adler-Torhüter Felix Brückmann musste Kopf und Kragen riskieren, um den Sieg in Wolfsburg festzuhalten. Hier landet Darren Archibald auf ihm. © Gora/Pix

Mannheim.. 4:1 gegen Nürnberg, 3:1 gegen Augsburg, 3:2 in Wolfsburg - nach der 2:6-Klatsche in München stimmen bei den Adlern Mannheim die Ergebnisse wieder. Die Mannschaft von Trainer Bill Stewart hat in der Deutschen Eishockey Liga den ERC Ingolstadt distanziert und sich auf den zweiten Tabellenplatz geschoben.

Doch auch Torhüter Felix Brückmann weiß, dass es zu kurz gedacht wäre, in Selbstzufriedenheit zu verfallen. Auch beim Erfolg in Wolfsburg, den Jordan Szwarz mit seinem Tor zum 3:2 erst 13,9 Sekunden vor Schluss sicherte, zeigten die Adler zwei Gesichter.

Wie lange dauert die Schwächephase der Adler?

„Unser erstes Drittel war nicht gut, aber in Ordnung. Ähnlich wie zuletzt haben wir im zweiten Abschnitt unsere Linie verloren“, legte Brückmann den Finger in die Wunde und ergänzte: „Hinten raus haben wir aber Charakter gezeigt, und das ist das Positive.“

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Der 32-Jährige bestätigt, dass der richtige Blickwinkel nicht leicht zu finden ist: Einerseits muss nicht alles zu schwarz gesehen werden, andererseits bringt es auch nichts, wenn die Mannheimer über ihre Schwächephasen den Mantel des Schweigens ausbreiten würden - und das machen sie auch nicht.

„Aus meiner Perspektive ist es schon so, dass wir manchmal zu bequem werden. Vor allem, wenn wir in Führung liegen, wollen wir den leichten Weg gehen. Wir dürfen uns aber nicht zurücklehnen und uns ausruhen“, forderte Brückmann, der in Wolfsburg eine starke Vorstellung zeigte und 28 Schüsse der Grizzlys parierte. Dass das Team im letzten Drittel eine gute Reaktion zeigte, gefiel auch dem Nationaltorhüter.

Es habe aber einer Einwirkung von außen bedurft: „In der zweiten Pause gab es einen Weckruf.“ Den hätte es nicht gebraucht, hätten die Mannheimer nach dem Führungstor von Borna Rendulic (29.) das Gaspedal durchgedrückt. Stattdessen wurden sie passiver, gingen nicht mehr mit der nötigen Konsequenz in die Zweikämpfe und brachten sich somit gewaltig in die Bredouille.

Der Turm in der Schlacht

Luis Schinko (30.) und Spencer Machacek (39.) drehten mit ihren Toren das Spiel. Dass es nach 40 Minuten nur 2:1 für die Niedersachsen stand, hatten die Adler vor allem ihrem Goalie zu verdanken. Brückmann war der Turm in der Schlacht und begeisterte vor allem mit seiner Parade gegen Tyler Morley (36.). Als der Wolfsburger Stürmer das leere Tor vor sich hatte, brachte er seinen rechten Schoner mit einem letzten Kraftakt ins bedrohte Eck.

„Grundlage, so reagieren zu können, ist die tägliche Arbeit, die ich in meinen Körper stecke“, sagte Brückmann. „Dazu kommt, dass man als Torhüter das Spiel richtig lesen muss. Es bringt nichts, zu früh zu reagieren, sondern man muss geduldig bleiben, denn auch der Angreifer hat in einer solchen Situation einen gewissen Stresspegel.“

Besonderer Musikgeschmack vor dem Spiel

Um sich in der zurzeit fordernden Saisonphase die Hektik ein wenig zu nehmen, greift Brückmann zum Kopfhörer. Wie die Adler-Fans am Freitag erfuhren, entspannt er dann am meisten, wenn es heftiger zur Sache geht. Wenn die Spieler zum Aufwärmen aufs Eis gehen, darf sich einer von ihnen eine Playlist wünschen.

Gegen Augsburg war der 32-Jährige dran, bei Metallica, Volbeat und Billy Talent wurde es da durchaus rockiger. „Den Musikgeschmack hat mir mein Vater in die Wiege gelegt. Und als ich als kleiner Bub im Freiburger Eisstadion war, lief auch immer Rock“, erzählte Brückmann. „In der Kabine wird es zwar immer elektronischer bei der Musikauswahl. Ich versuche, aber mit Jungs wie Denis Reul gegenzusteuern.“

Auch vor dem nächsten Kraftakt wird er sich wieder harte Gitarrenriffs anhören. Die Adler müssen am Dienstag (19.30 Uhr) in Düsseldorf ran - und wollen dann über 60 Minuten ihr Potenzial abrufen.

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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