Eishockey

Klatsche für Mannheim: Indisponierte Adler gehen in Schwenningen unter

Im Baden-Württemberg-Duell der Deutschen Eishockey Liga unterliegen die auf der ganzen Linie enttäuschenden Adler Mannheim bei den Schwenninger Wild Wings mit 2:6

Von 
Christian Rotter
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Die Adler – hier Kris Bennett (r.) – präsentierten sich gegen Alex Trivellatos Schwenninger von ihrer schlechtesten Seite. © Michael Ruffler

Schwenningen. Mit einer indiskutablen Leistung ist die kleine Siegesserie der Adler Mannheim zu Ende gegangen. Nach zwei Erfolgen kassierte die Mannschaft von Trainer Dallas Eakins am Freitag in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) eine ganz bittere Niederlage. Bei den Schwenninger Wild Wings setzte es ein 2:6 (0:1, 1:2, 1:3). Kein Wunder, dass Adler-Verteidiger Leon Gawanke mächtig angefressen war: „Hinten raus war das deutlich zu wenig, jeder Einzelne muss sich hinterfragen.“

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Im Vergleich zum 4:1-Erfolg am Mittwoch gegen Iserlohn veränderte Eakins das Team nur auf einer Position. Im Sturm durfte Jordan Szwarz ran, für ihn pausierte Markus Hännikäinen. Zu Beginn präsentierten sich die Adler hellwach. Daniel Fischbuch allein vor Schwenningens Torhüter Michael Bitzer auf. Der Mannheimer Angreifer entschied sich für den unplatzierten Abschluss, statt zum mitgelaufenen Kris Bennett zu passen (3.). Auch die nächste Chance gehörte den Gästen. Maximilian Heim und Ryan MacInnis arbeiteten vor, Szwarz verpasste aus spitzem Winkel die Führung (6.). Dann stürmte Stefan Loibl über die linke Seite ins Drittel, doch das Warten des 28-Jährigen auf den ersten Saisontreffer geht weiter (11.).

Schwenningen geht im ersten Drittel überraschend in Führung

Die Partie bot zwar kein Offensivfeuerwerk, beide Mannschaften gingen aber hohes Tempo. Die Mannheimer ließen zunächst kaum etwas zu, gerieten aber dennoch in Rückstand, weil die Zuordnung in der Defensive nicht stimmte. Nick Cicek sah sich plötzlich zwei Schwenninger Angreifern gegenüber. Er konnte den Schuss von Zach Senyshyn nicht verhindern, der im kurzen Eck zum 1:0 für die Wild Wings einschlug (18.).

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Die Adler reagierten mit Druck. Die nominell erste Reihe schnürte die Schwarzwälder in deren eigener Zone ein und erzwang das zweite Powerplay. Zu Beginn des zweiten Drittels setzte Kapitän Marc Michaelis die Scheibe an die Latte (21.). Als die Wild Wings gerade wieder komplett waren, schalteten sie schnell auf Angriff um. Sebastian Uvira hatte das 2:0 auf dem Schläger, doch Adler-Torhüter Felix Brückmann war zur Stelle (22.). Der zweite Schwenninger Treffer war jedoch nur aufgeschoben, nicht aufgehoben. Völlig unbedrängt durfte Jordan Murray abziehen, Brückmann war diesmal ohne Abwehrchance - 2:0 (27.).

Für ihre Antwort ließen sich die Blau-Weiß-Roten nur 18 Sekunden Zeit. Maximilian Heim legte stark zu Michaelis ab, der Kapitän stoppte den Puck mit dem Schlittschuh und netzte dann ein (27.). Das Anschlusstor zeigte aber kaum Wirkung, gegen Ende des zweiten Abschnitts mussten die Adler einige Rückschläge einstecken. Erst musste Tom Kühnhackl nach einem Zusammenprall an der Bande das Spiel vorzeitig beenden, dann zogen die Wild Wings wieder auf zwei Tore davon. Matthias Plachta blieb in der Offensivzone hängen, Mirko Höfflin startete durch und konnte von John Gilmour nur regelwidrig gestoppt werden. Die Schiedsrichter entschieden auf Penalty. Tyson Spink lief an und überwand Brückmann mit der Rückhand zum 3:1 (38.).

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Symptomatisch war die Szene in der 40. Minute: Alexander Karachun nahm es mit drei Mannheimer auf und holte auch noch eine Strafe heraus. Kein Wunder, dass Michaelis vor dem letzten Drittel unzufrieden war: „Wir haben zwar viel Scheibenbesitz, aber zweite oder dritte Möglichkeiten sind Fehlanzeige.“

Fehler erkannt – aber nicht gebannt. Die Adler agierten viel zu lässig. Beispiel gefällig? Bennett griff Sebastian Uvira nicht energisch genug an, auch Fischbuch verteidigte nur halbherzig. Diese Chance ließ sich der Schwenninger nicht entgehen, er erhöhte auf 4:1 (44.). Für Mannheim nahm das Debakel seinen Lauf. Diesmal ließ Philip Feist die Adler-Verteidiger Cicek und Gawanke ganz als aussehen, zunächst verhindert Brückmann Schlimmeres (46.).

Die Mannheimer waren nun völlig von der Rolle, die Abwehr präsentierte sich wie ein aufgescheuchter Hühnerhaufen. Brückmann konnte einem leidtun, die Adler stellten ihre Gegenwehr fast ein. Senyshyn durfte sich beim 5:1 (49.) die Ecke aussuchen. Bei den Blau-Weiß-Roten lagen die Nerven blank. Cicek suchte sich Matt Puempel zum Faustkampf aus, doch der wollte nicht – nur der Adler-Verteidiger kassierte Strafminuten. Zwar überstand das Eakins-Team die Unterzahl, doch Feist bestrafte das dilettantische Verhalten der Gäste mit dem 6:1 (56.). Michaelis’ zweites Tor des Tages (57.) war nur Ergebniskosmetik.

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