Mannheim. Die Adler Mannheim haben in dieser Saison generell das Toreschießen nicht erfunden, doch vor allem im neuen Jahr ist in der Offensive der Wurm drin. „Wir haben in den vergangenen sechs Spielen nur zehn Tore geschossen. Das ist frustrierend“, sagte Trainer Bill Stewart nach dem 0:2 am Sonntag in Nürnberg, der dritten Niederlage in Serie in der Deutschen Eishockey Liga. In der Partie bei den Ice Tigers feuerten die Blau-Weiß-Roten 42 Schüsse ab, nicht einer fand den Weg ins Netz.
Während Stürmer Tim Wohlgemuth die Lage nicht dramatisieren wollte und lediglich forderte, „geduldig zu bleiben“ und „zielstrebiger zum Tor zu ziehen“, wählte Verteidiger Korbinian Holzer deutlichere Worte: Wir müssen noch härter zum Tor gehen und brauchen mehr Willen, um ein Tor zu schießen.“
In Nürnberg betrieben die Adler einmal mehr einen großen Aufwand. Klar, Niklas Treutle erwischte im Tiger-Käfig einen guten Tag, ihm wurde das Leben aber auch ziemlich leicht gemacht. Meist hatte der Torhüter freie Sicht, seine Vorderleute hielten die gefährliche Zone direkt vor dem Kasten frei, die Adler wurden an die Banden gedrängt. Es fiel auf, dass die Mannheimer weder mit kompromisslosem Körperspiel Löcher reißen konnten und auch keine Ideen hatten, das Nürnberger Abwehrbollwerk zu überwinden.
Auf drei Sturmreihen umgestellt
Für die dominante Anfangsphase konnten sich die Gäste nichts kaufen. Während das Stewart-Team sich ein optisches Übergewicht erspielte, trafen die Ice Tigers. Tyler Sheehy nutzte die erste Chance zur Führung aus (11.). Stewart reagierte so, wie er zuletzt immer reagiert hatte: Schon ab dem zweiten Drittel stellte er auf drei Sturmreihen um. Taro Jentzsch rückte in den Angriff zu David Wolf und Wohlgemuth, Aushilfsstürmer Sinan Akdag durfte wieder auf der gewohnten Verteidigerposition ran. Abwehrspieler Arkadiusz Dziambor und die jungen Stürmer Luca Tosto und Moritz Elias erhielten wenig bis gar keine Eiszeit mehr.
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Dafür schenkte Stewart einem anderen Jungspund großes Vertrauen. Der erst 20 Jahre alte Verteidiger Fabrizio Pilu stand 18:16 Minuten auf dem Eis - davon sogar knapp zwei Minuten in Überzahl! „Ich habe erst am Morgen vor dem Spiel davon erfahren, dass ich diese Position übernehmen darf. Nach dem Ausfall von Thomas Larkin bin ich in die Bresche gesprungen“, freute sich Pilu über den Vertrauensbeweis. Zwar geht das Warten der Adler auf den ersten Powerplaytreffer im Jahr 2023 weiter, doch das Mannheimer Eigengewächs machte seine Sache an der blauen Linie gut und hatte in der dritten Minute sogar die Führung auf dem Schläger.
Tabellenführer kommt
„An mangelnder Intensität hat es nicht gelegen, dass wir in Nürnberg knapp verloren haben, eher an der schlechten Effizienz“, sagte Pilu und forderte: „Der Knoten muss platzen.“ Er weiß, dass die nächste Aufgabe nicht unbedingt leichter wird: Am Freitag (19.30 Uhr) kommt Spitzenreiter München in die SAP Arena.
Immerhin könnte sich im Topspiel die personelle Lage bei den Adlern entspannen. Neuzugang Joseph Cramarossa kam am Montag in Mannheim an und könnte am Freitag sein Debüt feiern. Während auch die Zeichen gut stehen, dass die beiden zuletzt angeschlagen fehlenden Stürmer Stefan Loibl und Matthias Plachta ihr Comeback geben, ist der Einsatz von Verteidiger Thomas Larkin (krank) fraglich.

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