Mannheim. Nach einem Kraftakt haben die Adler Mannheim gegen die Kölner Haie einen Punkt geholt, aber die zweite Niederlage in Serie kassiert. Vor 12 666 Zuschauern in der SAP Arena unterlag die Mannschaft von Trainer Bill Stewart am Freitagabend mit 1:2 (0:1, 0:0, 1:0, 0:1) nach Verlängerung. „Es ist schade, dass wir nach meinem Puckverlust das Spiel verloren haben“, sagte Tyler Gaudet. Louis-Marc Aubry schnappte sich in der Verlängerung die Scheibe und traf zum Kölner Erfolg.
Adler bestätigen Wechsel von Cramarossa
Nach der Partie bestätigten die Adler den Transfer von Joseph Cramarossa. Der Kanadier (30) wechselt aus der Organisation des NHL-Clubs Minnesota Wild nach Mannheim, wo er Anfang kommender Woche erwartet wird.
Geplant ist, dass der Stürmer am nächsten Freitag (19.30 Uhr) im Topspiel gegen München sein Debüt im blau-weiß-roten Trikot geben wird. Es ist gut möglich, dass die Adler im Duell mit dem Spitzenreiter auch wieder auf die gegen Köln noch angeschlagen fehlenden Angreifer Matthias Plachta und Stefan Loibl zurückgreifen können.
Adler haben mehr Spieler zur Verfügung
Alle Hoffnungen erfüllten sich zwar nicht, im Vergleich zum 2:3 nach Verlängerung gegen Düsseldorf am Sonntag standen den Mannheimern allerdings wieder drei Spieler mehr zur Verfügung. Nicht nur Sinan Akdag und Taro Jentzsch mischten wieder mit, sondern nach viermonatiger Verletzungspause auch Joonas Lehtivuori. Der Finne feierte nach seiner Schulteroperation im Sommer sogar erst sein Saisondebüt. Er kehrte an die Seite von Korbinian Holzer zurück, die beiden hatten schon in der vergangenen Saison ein Abwehrpaar gebildet.
Fehler und zu wenig Körpereinsatz
Der zurückliegende Spielemarathon hatte den Adlern wohl wichtige Körner gekostet - erst recht, weil sie auf viele Schlüsselspieler hatten verzichten müssen. Der Tank schien in den ersten 40 Minuten jedenfalls ziemlich leer. Oder anders gesagt: Sie wollten zwar, konnten aber nicht (mehr). Den Kölnern reichte eine solide Defensivleistung, um lange von einer frühen Führung zu zehren.
In der achten Minute unterlief Thomas Larkin der entscheidende Fehler. Er wollte Andreas Thuresson aus dem Spiel nehmen. Der Körpereinsatz war nicht energisch genug, mühelos schüttelte der Schwede den Adler-Verteidiger ab. Thuresson passte in die Mitte, wo er in Carter Proft einen dankbaren Abnehmer fand - 0:1.
Bei den Mannheimern blieb vieles Stückwerk. David McIntyre hätte die Phase, in der sich die Blau-Weiß-Roten sammeln wollten, weiter bestrafen können, der Haie-Angreifer zögerte aber zu lange (9.). Dann verlor Borna Rendulic in der neutralen Zone den Puck, Louis-Marc Aubry brach über links durch und fuhr alleine auf Felix Brückmann zu, der Torhüter blieb im Duell Mann gegen Mann jedoch Sieger (12.).
Zwischdrin wirkten Adler verzweifelt
Den Adlern war das Bemühen keinesfalls abzusprechen, die fanden aber den Weg zum gegnerischen Kasten nicht. Nico Krämmer versuchte es aus spitzem Winkel (15.) - fast schon ein Akt der Verzweiflung. Nach Holzers Check gegen Mark Olver entwickelte sich ein kurzes Handgemenge, doch auch daraus konnte das Stewart-Team keine neue Energie ziehen (17.).
Ryan MacInnis - noch einer der Auffälligsten - scheiterte in Überzahl an Mirko Pantkowski (22.), nach Vorarbeit von Tyler Gaudet landete auch die Direktabnahme des Kanadiers beim Haie-Schlussmann (23.). Stewart ließ nun fast nur noch mit zehn Stürmern agieren, Moritz Elias und Akdag erhielten kaum noch Eiszeit. In der 35. Minute lag der Ausgleich tatsächlich in der Luft, doch das Zuspiel von Jentzsch war zu ungenau, Tim Wohlgemuth konnte den Puck nicht unter Kontrolle bringen.
Eisenschmid trifft zum 1:1
Im Schlussdrittel mobilisierten die Adler alle Reserven. David Wolf fand die Lücke nicht (42.), Nico Krämmer verzog (43.). Mit einer Energieleistung schafften sie den Ausgleich doch noch: Gaudet legte quer zu Markus Eisenschmid, der in den Winkel zum 1:1 traf (44.). Da Landon Ferraro bei einem Konter Nerven zeigte (49.), durften die Mannheimer weiter auf den Drei-Punkte-Erfolg hoffen. Aus kurzer Distanz scheiterte Jordan Szwarz jedoch an Pantkowski (58.), so dass die Entscheidung erst in der Verlängerung fiel, als Aubry den Gaudet-Fehler ausnutzte (62.).
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