Eishockey

Für die Adler Mannheim beginnt die Zeit der Geheimhaltung

Es ist soweit. Mit dem Start der Play-off-Viertelfinalserien sind auch die Adler Mannheim in der Deutschen Eishockey Liga gefordert. Doch welche Spieler den Serien-Sieg über die Kölner Haie holen sollen, ist noch ein Geheimnis

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Christian Rotter
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Adler-Angreifer Markus Eisenschmid hat seine Treffsicherheit wiedergefunden. © Sörli Binder

Korbinian Holzer war kurz angebunden. „Es sind Play-offs, ich habe nichts zu sagen“, raunte der Verteidiger der Adler Mannheim den wartenden Medienvertretern zu. Dabei hätten diese - genau wie die Fans des Clubs - nur zu gerne gewusst: Kann der Routinier, der die letzten Hauptrundenspiele in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) angeschlagen verpasst hatte, zum Auftakt der Viertelfinalserie gegen die Kölner Haie am Dienstag (19.30 Uhr/SAP Arena) wieder spielen?

Geht es nach der Farbenlehre der Adler, muss hinter einem möglichen Einsatz des 35-Jährigen zumindest ein Fragezeichen gesetzt werden. Holzer absolvierte am Montag zwar das Mannschaftstraining, allerdings trug er das weiße Trikot, das seinen Teamkollegen signalisieren soll, es in den Zweikämpfen etwas vorsichtiger anzugehen. Matt Donovan, der dieses Jersey noch Ende der vergangenen Woche übergestreift hatte, konnte es in der Zwischenzeit ablegen und ist für den DEL-Klassiker gegen die Haie ebenso einsatzbereit wie Torhüter Felix Brückmann.

Verletzungen ein Tabuthema

Dass im Eishockey eine andere Jahreszeit angebrochen ist, ließ sich nicht nur an Holzers Reaktion ablesen. Schon während der regulären Saison äußern sich die DEL-Clubs ziemlich zurückhaltend über Verletzungen oder Erkrankungen der Profis, in den Play-offs ist dies endgültig ein Tabuthema.

Trainer Bill Stewart antwortete auf die Frage, ob Holzer möglicherweise noch rechtzeitig fit wird, mit: „Das ist eine Entscheidung, die wir am Spieltag treffen.“ Ausgeschlossen ist dagegen wohl ein Einsatz von Jordan Szwarz und Nigel Dawes, die beiden Stürmer fehlten wegen ihrer Verletzungen im Training. Auch Lean Bergmann mischte nicht auf dem Eis mit. Sollte der Angreifer nicht spielen können, würde Simon Thiel in die Bresche springen. Der 21-jährige gebürtige Mannheimer, der auch in der kommenden Saison eine der U-23-Stellen bei den Adlern belegen wird, komplettierte am Montag die Reihe mit Nico Krämmer und Joseph Cramarossa.

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Markus Eisenschmid bildete eine Formation mit Tyler Gaudet und Tim Wohlgemuth. Nach einem sehr schleppenden Saisonstart läuft das Jahr 2023 für den 28-Jährigen umso besser. Zurzeit ist er der torgefährlichste Adler-Angreifer - und das aus gutem Grund. „In den ersten Wochen musste ich teilweise in der vierten Reihe aushelfen, wegen diverser Verletzungsausfälle im Team wurde ich auf die Mittelstürmerposition gestellt. Jetzt habe ich die Chance erhalten, die Erwartungen zu erfüllen, die ich auch an mich selbst habe. Ich bekomme Anerkennung“, betonte Eisenschmid, der auch großen Anteil daran hatte, dass die Mannheimer nach zwei Siegen mit einem guten Gefühl in die Play-offs starten können. Beim 6:3 gegen Ingolstadt erzielte er einen Hattrick, beim 4:0 in Düsseldorf ließ er einen weiteren Treffer folgen, womit der Nationalspieler nun bei 17 Saisontoren steht.

„Eishockey News“ tippt auf Köln

„Ich messe Markus nicht an seinen 28 Toren, die er in der Meistersaison 2018/19 für uns geschossen hat. Er ist einfach ein Super-Typ, den man gerne um sich hat.“, sagte Coach Stewart über den Rechtsschützen, dessen Direktabnahme im Powerplay an alte Zeiten erinnert.

Das Fachmagazin „Eishockey News“ prognostiziert in seiner aktuellen Ausgabe ein Kölner Weiterkommen gegen Mannheim in sechs Spielen, Klar, dass die Adler das ein wenig anders sehen. „Auch wenn wir sieben Partien bräuchten, um die Haie auszuschalten, wäre es mir recht“, sagte Eisenschmid, für den die beiden Erfolge zum Abschluss der Hauptrunde eine große Bedeutung hatten - vor allem für den Kopf: „Wir mussten einfach erkennen, dass wir den Schalter in den Play-offs nicht einfach umlegen können, sondern früher anfangen mussten, unsere Identität aufs Eis zu bringen.“

David Wolf maß der Aussprache, die das Team vor dem Ingolstadt-Spiel hatte, keine allzu große Bedeutung bei. „Während einer Saison gibt es immer wieder Gespräche darüber, was besser zu machen ist. Wir haben uns häufig gefragt, was wir besser machen können“, erklärte der 33-Jährige. „Vor allem die Art und Weise, wie wir gegen Ingolstadt und Düsseldorf aufgetreten sind, war ein Mutmacher.“

Dem Olympia-Silbermedaillengewinner von 2018 ist natürlich auch nicht entgangen, dass die Kölner Haie ein mögliches Spiel sechs der Serie in Krefeld austragen müssten, weil die eigene Arena wegen eines Helene-Fischer-Konzerts belegt ist. Wolf nimmt das aber mit der notwendigen Gelassenheit: „Ich würde gegen die Haie auch auf einem zugefrorenen Teich antreten, um ins Halbfinale einzuziehen. Oder wir schnüren gleich hier unsere Inliner und spielen das draußen auf dem Parkplatz der SAP Arena aus.“

Redaktion Koordinator der Sportredaktion

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