Handball

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Löwen-Neustart

Nur eine Woche nach der Handball-EM geht es für die Rhein-Neckar Löwen weiter. Wir beantworten die wichtigsten Fragen. Und eine spannende Personalie gibt es auch

Von 
Marc Stevermüer
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Olle Forsell Schefvert tat die Pause samt Winter-Vorbereitung gut. © Max Krause/Pix

Mannheim. Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt keine: Seit Donnerstag sind alle Spieler der Rhein-Neckar Löwen wieder im Training. Für Juri Knorr, Jannik Kohlbacher, David Späth und Niclas Kirkeløkke endete aber erst am Sonntag die Handball-Europameisterschaft. Die Terminhatz nimmt einfach kein Ende, schon am Sonntag (18 Uhr/live bei Dyn) sind die Löwen im Pokal-Viertelfinale beim Champions-League-Gewinner SC Magdeburg gefordert und krasser Außenseiter.

In welcher Verfassung kehrten die Nationalspieler zurück?

„Die Jungs sind natürlich erschöpft“, sagt Trainer Sebastian Hinze. Emotional war das Final-Wochenende ein echter Tiefschlag für die deutschen Nationalspieler Knorr, Späth und Kohlbacher sowie den Dänen Kirkeløkke. Die Deutschen verpassten im Spiel um Platz drei durch eine Niederlage gegen Schweden eine Medaille, Kirkeløkke verlor das Finale und war bei der EM der höchsten Belastung ausgesetzt.  Keiner spielte so viel wie er (sieben Stunden und 52 Minuten), niemand riss mehr Kilometer ab (35,5).

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Auch Knorr befand sich mit einer Spielzeit von fünf Stunden und 39 Minuten im Dauereinsatz. Der Isländer Ymir Gislason schied mit seiner Mannschaft schon in der EM-Hauptrunde aus und hatte mehr Zeit zur Erholung.

Wie ist die Personalsituation?

Patrick Groetzki hatte sich kurz vor der EM erneut am Fuß verletzt. Er wird noch einige Zeit fehlen, die Löwen rechnen mit einer Rückkehr im März. Um dem Kapitän viel Zeit zur Genesung einzuräumen, verpflichteten die Mannheimer deshalb Ex-Nationalspieler Tobias Reichmann.

Keine Frage: Der Routinier ist mehr als nur ein Ersatz, nachdem es die Löwen während Groetzkis erster Zwangspause mit dem gelernten Rückraum-Linkshänder Jon Lindenchrone auf dem Flügel versucht hatten. Der Däne machte seine Sache dort zwar gut, fehlte aber als Alternative zu Kirkeløkke im Rückraum.

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Außerdem musste Halil Jaganjac zum dritten Mal an der Schulter operiert werden. Es ist nicht davon auszugehen, dass der Kroate in dieser Saison noch einmal spielen wird.

Welchen Eindruck hinterlässt Reichmann bisher?

An die Intensität hat sich der Neue schnell gewöhnt. „Alles wird von Tag zu Tag besser“, sagt Hinze. Der Trainer geht aber nicht davon aus, dass der Ex-Nationalspieler ein Mann für 60 Minuten sein wird. Aber vielleicht für die Siebenmeter? Hinze will sich noch nicht festlegen: „Das ist eine Option.“ Reichmann gilt als sehr sicherer Siebenmeterschütze. Und mit den Strafwürfen hatten die Löwen in dieser Saison reichlich Probleme.

Wie gehen die Löwen die Aufgabe in Magdeburg an?

„Für uns ist das ein geiles Spiel, ein erstes Highlight in diesem Jahr. Aber wir spielen bei der besten deutschen Mannschaft“, sagt Trainer Hinze. Nach dem erneuten Ausfall von Jaganjac sollen die Aufgaben im Innenblock auf Ymir Gislason, Jannik Kohlbacher, Steven Plucnar und Olle Forsell Schefvert verteilt werden.

Letzterer hatte sich in der Sommervorbereitung verletzt, war dann mitten in der Saison eingestiegen und vor allen Dingen viel gefordert. Die Pause samt kurzer Winter-Vorbereitung habe dem Schweden „sehr gut“ getan, sagt Hinze: „Ich habe vor ein paar Tagen noch mit ihm gescherzt und ihn gefragt, wann er das letzte Mal zweieinhalb Wochen intensiv am Stück trainiert hat.“

In der Hinrunde fehlte Torgefahr von halblinks. Wird das anders?

Philipp Ahouansou ist nach überstandener Verletzung zurück. Er bringt vor allem Wurfgewalt mit. Forsell Schefvert bleibt allerdings eine Alternative, Gustav Davidsson sowieso. „Unsere Möglichkeiten sind durch Philipps Rückkehr größer geworden“, stellt Hinze zufrieden fest.

Wie ist die Lage beim SC Magdeburg?

Der Champions-League-Sieger stellte 15 EM-Teilnehmer - und acht davon waren noch am Finalwochenende im Einsatz. Die Magdeburger werden vermutlich ohne ihren Star Gisli Kristjansson auskommen müssen. Der Isländer zog sich bei der EM eine Fußverletzung zu. SCM-Trainer Bennet Wiegert geht davon, dass der Mittelmann noch zwei bis drei Wochen ausfällt.

Und was gibt es sonst noch Neues?

Holger Löhr wird zur neuen Saison Cheftrainer der Drittliga-Mannschaft. Der 53-jährige Oftersheimer ist ein Löwe der ersten Stunde, wechselte 2002 zur damals neu gegründeten SG Kronau/Östringen, aus der später die Rhein-Neckar Löwen entstanden. Löhr bestritt 95 Länderspiele, gewann 1998 EM-Bronze und stieg mit der SG zweimal in die Bundesliga auf. 2005 musste der Rechtsaußen seine Karriere verletzungsbedingt beenden. Als Trainer arbeitete er anschließend für die SG Leutershausen und die HG Oftersheim/Schwetzingen.

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Klar ist: Mit Löhr bekommen die Löwen eine echte Identifikationsfigur, die sich auch schon auf die neue Aufgabe freut: „Das wird eine hoch interessante Aufgabe in einem höchst professionellen Umfeld des Nachwuchsleistungszentrums mit Anbindung zu den Profis. Ich habe die Möglichkeit, mit Talenten arbeiten zu dürfen, und möchte die weiter voranbringen.“ Sein Fokus werde auf der „Anschlussförderung“ liegen, also auf dem Übergang von der A-Jugend in die Senioren.

Redaktion Handball-Reporter, Rhein-Neckar Löwen und Nationalmannschaft

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